"Die hässlichste Saison meiner Karriere"

Gomez' Verletzungspech kostete ihn die WM-Teilnahme.
Mario Gomez kann die Nicht-Nominierung für den deutschen WM-Kader nur schwer verkraften.

Das ärgert mich unendlich, aber ich werde wiederkommen", postete Mario Gomez auf seiner Facebook-Seite nachdem er von Joachim Löw nicht in den Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien nominiert worden war. Nur neun Spiele von Beginn an konnte Gomez in der laufenden Spielzeit absolvieren.

Hoffnungsträger

Groß war die Freude der Viola-Fans als die Verantwortlichen den Transfer des Bayern-Stürmers im Sommer bekannt gaben. Seiner Präsentation im Artemio-Franchi-Stadion von Florenz wohnten 25.000 euphorische Anhänger des italienischen Traditionsvereins bei. 15,5 Millionen Euro war der Fiorentina der neue Star wert, die Vorherrschaft von Juventus Turin sollte mit seiner Hilfe gebrochen werden. Immerhin kam Gomez mit 138 Bundesliga- und 26 Champions-League-Toren für Stuttgart und Bayern München im Gepäck nach Italien. Doch die in ihn gesetzten Erwartungen sollte Gomez nicht erfüllen können.

Verletzungspech

Dabei wollte sich der großgewachsene Stürmer mit viel Einsatzzeit, Toren und guten Leistungen in der Serie A für die WM empfehlen. Doch es kam anders. Ein Innenbandriss im dritten Saisonspiel gegen Cagliari Mitte September des vergangenen Jahres zwang den Deutschen mit spanischen Wurzeln zu einer zweimonatigen Pause. Nachdem die Verletzung überstanden war kam der nächste Rückschlag. Bei einer Untersuchung durch Nationalmannschafts-Arzt Müller-Wohlfahrt wurde im November eine Entzündung im rechten Knie diagnostiziert.

Wieder musste Gomez zwei Monate pausieren. Mitte Februar feierte er dann endlich sein, vor allem von den Fans der Fiorentina, heiß ersehntes Comeback.

Sechs Spiele konnte der 28-Jährige absolvieren, traf dabei in Italiens Serie A und in der Europa League, bis er erneut vom Verletzungspech eingeholt wurde. Diesmal war das linke Knie betroffen, eine Bänderzerrung brachte erstmals Ungewissheit über die WM-Tauglichkeit Gomez'. Das war Ende März. Bis heute kehrte der Stürmer nicht auf den Platz zurück, absolvierte erst Ende April wieder individuelle Trainingseinheiten.

Entscheidung logisch

Angesichts dieser Tatsachen ist die Entscheidung von Joachim Löw mehr als nachzuvollziehen. Dass Gomez mit einem unglaublichen Torinstinkt ausgestattet ist, weiß man in ganz Europa. Die Verletzungsanfälligkeit und wenige Einsatzminuten wurden ihm schlussendlich zum Verhängnis. Zu hoch wäre das Risiko gewesen, einen Startplatz für einen nicht ganz fitten Spieler zu opfern. Im Gegensatz zu Sami Khedira, der zuletzt nach einer Verletzung ebenfalls pausieren musste, hat der Italien-Legionär im deutschen Trainerteam nicht das ganz große Standing. Der DFB-Coach Jogi Löw setzt nicht unbedingt auf Stürmertypen von Gomez' Schlag. Zu wenig Defensivarbeit und mangelnde Laufbereitschaft wurden dem Torschützenkönig von 2011 attestiert. Zumindest betonte Löw, dass "seine Karriere in der Nationalmannschaft auf keinen Fall beendet“ sei.

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