Lothar Matthäus über FC Bayern: "Keiner muss gehen"
Lothar Matthäus hält personelle Konsequenzen in der Führungsetage des FC Bayern nicht für notwendig. „Es muss gar keiner gehen, aber es müssen die Fehler, die gemacht worden sind, die müssen abgestellt werden“, sagte der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler und ehemalige Bayern-Profi als Experte des Senders RTL am Donnerstagabend in Anderlecht.
Wenn diese Fehler abgestellt würden, „dann ist Bayern München eine der besten Mannschaften auf der ganzen Welt“, meinte Matthäus vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League von Bayer 04 Leverkusen bei Union Saint-Gilloise.
Kahns Position "nicht die stabilste"
Matthäus berichtete auch von einem Telefonat am Vormittag, bei dem der Name von Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn auch genannt worden sei, „dass die Position ganz sicher nicht die stabilste mehr ist“. Die Bayern müssten jeden Stein umdrehen, Kahn müsse sich selbst hinterfragen, ebenso Sportvorstand Hasan Salihamidzic und die Spieler. „Alle, die in der Verantwortung stehen“, betonte Matthäus und führte auch Präsident Herbert Hainer an. „Gerade diese Leute, die müssen zurzeit Stärke zeigen. Die müssen auch die Fehler ansprechen, die Schwächen.“
Die Bayern waren am Mittwochabend auch in der Champions League ausgeschieden. Im Viertelfinale kam die Mannschaft von Thomas Tuchel nach einem 0:3 im Hinspiel nicht über ein 1:1 hinaus. Zuvor waren die Bayern auch schon im DFB-Pokale in der Runde der besten Acht mit ihrem neuen Trainer rausgeflogen.
In der Liga haben sie nach einem 1:1 zuletzt gegen die TSG 1899 Hoffenheim vor dem 29. Spieltag zwei Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Tuchel hat die Mannschaft am 25. März übernommen, nachdem sich die Bayern von Trainer Julian Nagelsmann getrennt hatten.
„Die ganze Unruhe, der Trainerwechsel, war es der richtige Zeitpunkt? Ja oder nein? Den Ergebnissen nach nein“, betonte Matthäus und kommentierte auch eine Tuchel-Aussage nach dem Ausscheiden gegen Manchester. „Wenn ich höre: 'Wir haben sie zweimal am Haken gehabt.' Ja, dann fisch' ich sie einmal raus.“ Das sei aber nicht passiert.
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