Leipzig steht zum zweiten Mal im deutschen Cup-Viertelfinale
RB Leipzig hat zum zweiten Mal das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht und ist nur noch drei Siege vom ersten bedeutenden Titel der Vereinsgeschichte entfernt. Der sächsische Bundesligist setzte sich am Mittwochabend gegen den eine Klasse tiefer spielenden VfL Bochum mit 4:0 (2:0) durch. Erstmals war RB 2018/'19 in die Runde der letzten Acht eingezogen und erst im Finale an Bayern München gescheitert.
Amadou Haidara (11. Minute) stellte die Weichen früh auf Sieg. Der malische Nationalspieler war nach feinem Pass von Kapitän Marcel Sabitzer per Kopf zur Stelle. Der österreichische Teamspieler (45.+1) erhöhte wiederum kurz vor der Pause per Foulelfmeter. Yussuf Poulsen (66./75.) sorgte mit einem Doppelpack für die Entscheidung.
RB-Trainer Julian Nagelsmann schonte Stammkräfte wie Dayot Upamecano und Dani Olmo und brachte im Vergleich zum Leverkusen-Sieg fünf Neue. Sabitzer wurde in der 74. Minute ausgetauscht, bei Bochum kam Robert Zulj in der 61. Minute ins Spiel.
Schalkes Sorgen wachsen weiter
Parallel zum drohenden Abstieg in der Bundesliga ist Schalke 04 nun auch im DFB-Pokal frühzeitig gescheitert. Trotz einer seiner besten Leistungen in den vergangenen Wochen verlor der Tabellenletzte am Mittwochabend im Achtelfinale mit 0:1 (0:1) beim VfL Wolfsburg. Während die krisengeplagten Gäste im Angriff selbst Chancen aus vier Metern Torentfernung nicht nutzten, hatten sie hinten im entscheidenden Moment Pech: Der Elfmeter, der in der 40. Minute zum Siegtor durch Wout Weghorst führte, wurde erst nach dem Eingriff des Videoassistenten verhängt. Schiedsrichter Felix Zwayer hatte das Foul des Ex-Wolfsburgers William an Xaver Schlager (spielte bis zur 86. Minute) zunächst übersehen. Den Strafstoß von Weghorst hielt Torwart Ralf Fährmann zunächst - der Torjäger aus den Niederlagen traf erst per Nachschuss.
Dabei hatte die Schalker Pechsträhne an diesem Tag schon lange vor dem Anpfiff begonnen. Dass der erst am Montag vom FC Arsenal verpflichtete Shkodran Mustafi in der Volkswagen-Arena fehlen würde, war angesichts der Quarantäne-Auflagen nach seinem Wechsel aus London klar. Doch dann fielen auch noch der zweite prominente Wintertransfer Klaas-Jan Huntelaar wegen Wadenproblemen sowie die beiden einst für Millionenbeträge verpflichteten Suat Serdar und Benito Raman mit Erkältungen aus. 20 Spieler hätte Trainer Christian Gross für dieses Pokalspiel nominieren dürfen, 17 bekam er nur noch zusammen.
Mönchengladbach bleibt ungeschlagen
Dank seines französischen Top-Duos ist Mönchengladbach auch im siebenten Pflichtspiel des Jahres ungeschlagen geblieben und erstmals seit 2017 ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Das Team von Trainer Marco Rose gewann beim VfB Stuttgart am Mittwoch trotz frühen Rückstands mit 2:1 (1:1). Shootingstar Silas Wamangituka hatte für den VfB im Achtelfinal-Duell der beiden Fußball-Bundesligisten bereits in der zweiten Minute nach tollem Solo getroffen. Die französischen Offensiv-Asse Marcus Thuram (45.+1) und Alassane Plea nach Vorarbeit von Stefan Lainer (50.) drehten die Partie zugunsten der Gäste.
Der VfB nutzte gleich seinen ersten Angriff zur Führung: Wamangituka war bei seinem Lauf über den halben Platz nicht zu halten. Im Strafraum angekommen, ließ er erst Lainer ins Leere rutschen und schob dann überlegt ins rechte Eck ein. Es war bereits der 13. Pflichtspiel-Treffer des Kongolesen in dieser Saison. Die Gladbacher brauchten eine gute Viertelstunde, ehe sie gefährlich wurden - dann aber gleich richtig. Thuram brachte den Ball nach einem Alleingang über den rechten Flügel in den Fünfmeterraum, wo VfB-Verteidiger Waldemar Anton so gerade noch ein Eigentor seines Kollegen Konstantinos Mavropanos verhindern konnte. Die erste Hälfte blieb umkämpft, aber nicht chancenreich. Die Borussia hatte viel Ballbesitz, allerdings wenige zündende Ideen.
In der Nachspielzeit fanden die Gäste dann aber doch die Lücke: Thuram kam wieder über rechts, zog nach Zuspiel von Stindl an Marc-Oliver Kempf vorbei und vollstreckte sehenswert halbhoch ins linke Eck. Kurz zuvor war ein weiteres VfB-Tor durch Didavi wegen Abseits zurecht nicht gegeben worden (45.).
Abseitsverdächtig, aber eben noch regelkonform war der Gladbacher Führungstreffer durch Plea fünf Minuten nach der Pause. Nach einem Fehler im Stuttgarter Spielaufbau schickte Lainer den 27-Jährigen über die rechte Seite - und der profitierte bei seinem Abschluss auch davon, dass VfB-Torhüter Bredlow beim Herauslaufen weggerutscht war.
Die Gastgeber intensivierten ihre Offensivbemühungen daraufhin nochmal und kamen durch Sasa Kaladjzic (61., 65.) zu zwei Kopfballchancen. Letztlich brachte die Borussia bei zunehmenden Regen ihren zweiten Auswärtssieg seit dem Jahreswechsel aber nach Hause.
Köln verliert im Elfmeterschießen
Überstunden musste der 1. FC Köln im Duell mit Zweitligist Regensburg machen, und die blieben auch noch unbelohnt: Bereits zur Pause stand es 2:2 nach den Treffern von Dennis (4.) und Jakobs (22.) für die Gäste vom Rhein, deren Führung Kennedy (35.) und George (44.) egalisiert hatten. Im Elferschießen blieben die Kölner Czichos, Özcan und Arokodare zunächst makellos, auch Wekesser und Gimber trafen - dann aber wehrte Kölns Tormann Timo Horn den Versuch von Albers ab.
Die nun gute Ausgangslage zerstörte Meré, der an Regensburgs Tormann Meyer scheiterte. Vrenezi stellte auf via Latte 3:3, und weil Kölns Jannes Horn das Tor verfehlte, hatten die Gastgeber einen Matchball, den Besuschkow entspannt nutzte. Damit entschieden die Bayern auch das dritte DFB-Pokal-Spiel in dieser Saison im Elferschießen und stehen erstmals in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale.
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