Paukenschlag in Linz: Markus Schopp wechselt von Hartberg zum LASK
Eben noch in Hartberg, künftig in Linz. So schnell kann es im Fußball gehen.
Der LASK hat sich entschieden, nach dem Katastrophenstart dieser Saison groß umzubauen. Das Aus von Trainer Thomas Darazs war laut KURIER-Informationen Dienstagfrüh schon besiegelt. Sportchef Radovan Vujanovic war beim desaströsen 1:5 gegen den WAC gar nicht mehr in der Raiffeisen Arena.
Schopp kommt als starker Mann nach Linz
Der Plan der hoch ambitionierten Linzer sieht vor, dass wieder ein starker Mann den LASK nach oben führen soll. Es geht um Markus Schopp, der diese Doppelrolle aus Trainer und Sportdirektor bislang bei Hartberg ausübte.
Der Vertrag läuft ab sofort bis Sommer 2027.
Der Steirer war schon einmal ein heißer Kandidat auf der Gugl. Auch bei Rapid und Austria wurde mit dem Ex-Teamspieler verhandelt.
Jetzt landet der 50-Jährige bei einem Verein, der sich selbst ebenfalls ganz oben sieht.
Dass Schopps Zeit bei Hartberg schnell enden kann, wenn keine Lösung für das Stadionproblem gefunden wird, hat er in einem KURIER-Interview selbst bestätigt. Auch nach jahrelangen Bemühungen haben es die Hartberger noch nicht geschafft, ausreichend Unterstützung für einen Stadionneubau zu gewinnen.
Die alte Heimat ist in dieser Form nicht mehr Bundesliga-reif.
Ausstiegsklausel erwischt Hartberg unvorbereitet
Schopp nutzt für den spektakulären Wechsel seine Ausstiegsklausel. Das trifft Hartberg unvorbereitet. Die Steirer müssen nun einen neuen Trainer und Sportchef finden.
"Wir werden nichts überstürzen", sagt Präsidentin Brigitte Annerl, die im KURIER-Gespräch trotz der Umstände ihr Verständnis betont: "Danke, Markus! Er hat uns so lang so viel gegeben. Ich wusste ja schon länger, dass ihn die Infrastruktur, die Trainingsbedingungen und das Warten auf ein Stadion frustrieren."
Als Schopp Montagabend seinen Wechselwunsch deponierte und das Ziehen der Ausstiegsklausel ankündigte, fühlte Annerl "Trauer, aber auch volles Verständnis. Er wird den LASK bereichern."
In Linz wartet auf Schopp ein neues Stadion, aber ein verunsicherter Kader.
Passend ist die Spielausrichtung: Unter Darazs (zuletzt freilich erfolglos) wurde versucht, dominant mit Ballbesitzfußball aufzutreten. Das ist auch die Philosophie von Schopp. Beide verehren Pep Guardiola, mit dem Schopp in Italien zusammen gespielt hat.
Spannend wird, ob Schopp im heißen Linzer Umfeld wirklich dauerhaft freie Hand erhält. Der Steirer ist bekannt dafür, seine Prinzipien mit viel Überzeugung durchsetzen zu wollen.
In Hartberg könnte sein Nachfolger Zoran Barisic heißen. Der Ex-Rapid-Trainer verhandelte bereits vor der Ära Schopp mit den Steirern.
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