Ebenso Spitze sind die 15,7 Zweikämpfe, die er pro Partie im Schnitt führt. Dass er dabei gar nicht so viele gewinnt, stört ihn selbst nicht. „Schlussendlich will ich immer den Ball erobern. Manchmal geht's gut, manchmal nicht“, sagte Laimer selbst zu Sky. 50 Prozent der Zweikämpfe gewann er in der noch aktuellen Saison. Der Wert wird auch gedrückt, weil die Duelle Mann gegen Mann nicht selten mit einem Pfiff enden. 60 Fouls hat er in der vergangenen Saison der deutschen Bundesliga begangen. Nur zwei Spieler übertrafen diesen Wert.
Einige dieser Fouls machen freilich auch Sinn, etwa dann, wenn sie den Spielfluss des Gegners stören sollen. Das wird auch gegen die Stars von PSG, gegen die Leipzig freilich Außenseiter ist, nicht anders sein. Diese Rolle scheint ihm auf den Leib geschneidert. Österreichs U-16-Teamchef Hermann Stadler, der Laimer seit Kindheitstagen kennt, sagt: „Der Konny pfeift sich nix. Egal, gegen wen er spielt. Namen sind für ihn Schall und Rauch.“
Vermutlich wird ihm auch nicht das Herz in die Hose rutschen, wenn er im Spielertunnel neben den Parisern Neymar oder Mbappé steht. Die Herren aus der Stadt der Liebe haben freilich mehr zu verlieren in Lissabon, wo das Finalturnier der Königsklasse ausgetragen wird. Und es kommt den Leipzigern auch entgegen, dass es in dieser Saison kein Hin- und Rückspiel mehr gibt. „Man kann total an die Grenzen gehen, ohne groß nachzudenken“, betont Laimer. Über 180 oder mehr Minuten könnte die Klasse der großen Stars schon eher zur Geltung kommen.
Gegen Paris geht es darum, den Speed der Franzosen am Ball einzudämmen. „Mit dem Ball sind sie eine der besten Mannschaften Europas“, sagt Leipzigs Tormann Peter Gulacsi. Trainer Julian Nagelsmann meint: „Es wird spannend, wie wir diesen Speed wegkriegen und den Gegner so bearbeiten, dass wir selbst Torchancen erspielen.“ Genau dafür hat er Konrad Laimer.
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