Die Liga machte kurzen Prozess mit dem SV Mattersburg

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"Außer den letzten verbliebenen Funktionären schien kaum jemand Interesse am Überleben des Klubs zu haben".

Es schien seit dem Bankcrash, als hätte der SV Mattersburg das Coronavirus: Man blieb auf Distanz. Der Landeshauptmann, der Fußball-Landespräsident, der Bundesliga-Vorstand. Alle zweifelten an der Zukunft des Vereins. Sie sollten Recht bekommen. Wobei der Landeshauptmann schon vor dem Fall Pucher keine besondere Nähe zum Klub und dessen Präsidenten gezeigt hat.

Angesprochen, zu wem er denn bei einem Duell zwischen Rapid und Mattersburg helfe, schlug sich der burgenländische Landeshauptmann ganz klar auf die Seite der Wiener.

Außer den letzten verbliebenen Funktionären schien kaum jemand Interesse am Überleben des Klubs zu haben. Zu dunkel waren die Schatten über dem Verein. Der hätte als Paria gespielt, stets im Zweifel, dass bei der Lizenz jahrelang getrickst wurde, stets in der Angst vor finanziellen Leichen im Bank-Keller.

So haben vor allem die Bundesliga und einige Vereine den Druck auf die Funktionäre erhöht und mit Ausschluss gedroht. Man wollte Planungssicherheit, vor allem für Wattens, das jetzt oben bleiben darf oder muss. Die Zeit hat für die Liga gedrängt. So hat man etliche Register gezogen, um einen langen Instanzenweg zu vermeiden und mit dem SV Mattersburg kurzen Prozess zu machen.

Die Causa Commerzialbank Mattersburg hingegen wird wohl auch in einem Jahrzehnt noch nicht aufgearbeitet sein.

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