König Alkohol & die Fußball-Götter

Zwei Lebenselixiere, die Stars oft den Kick geben: Weihwasser & Feuerwasser.

Was waren doch „die Deutschen“ 1954 für arme Schlucker! Als KölnsHalbstürmer“ Schäfer (Spitzname: de Knoll) im Trainingscamp ein Bierchen kippte, tadelte ihn der spätere Weltmeistermacher Sepp Herberger: "Hans – nicht so viel! In acht Wochen haben wir ein schweres Spiel gegen Belgien!"

Heute liest sich die Liste der Schluckspechte wie das "Who’s hupps?" der Fußballgeschichte. Auch Udo Lattek , der stets Wodka-Feige bestellte ("aber bitte ohne Feige"), zählte zum harten Flügel der Leberparty: "Alle großen Trainer", sagte er, "haben gesoffen: Happel, Weisweiler, Zebec."

Von Zebec gilt gar als verbürgt, dass er einmal aus seinem postalkoholischen Schläfchen auf der Bank hochschreckte, als ein gegnerischer Spieler zum Elfmeter antrat: "Wieso kommt der Mann so frei zu Schuss?"

"Wir sind Männer und trinken kein Fanta!"

Der deutsche Schiri Wolf-Dieter Ahlenfelder beendete dafür 1975 die erste Hälfte der Partie BremenHannover exakt nach 32 Minuten ... Rechtfertigung: "Ein Bier und ’n Aquavit zum Mittagessen wird doch wohl erlaubt sein! Wir sind Männer und trinken kein Fanta!"

Seither gilt die (vergorene) Kombination aus Gerste und Kümmel in Kickerkreisen als Ahlenfelder Herrengedeck.

Bitterster Hofnarr von König Alkohol bleibt allerdings Nordirlands Nationalheiliger in kurzen Hosen, "Georgie" Best . Er spielte noch mit 1,5 Promille die Gegner schwindlig: "Ich wollte ja den Anonymen Alkoholikern beitreten, aber ich war zu prominent." Auf der zweiten Leber soff der gottbegnadete Dribblanski weiter – und starb mit 59.

"Negativen Gottesbeweis"

Apropos gottbegnadet: Neben dem Feuer- spielt auch das Weihwasser häufig eine große Rolle. Allein verbal. Vom heiligen Rasen in der Kathedrale (Wembley) über feierliche Fanchoräle bis zur Hand Gottes ( Diego Maradona s Beichte nach seinem "Kopf"-Tor bei der WM 1986 gegen England): Es grassieren (Pseudo-)Religiosität und aberwitziger Aberglauben.

Johan Cruyff fand freilich auch den "negativen Gottesbeweis" im Fußball: "In Spanien bekreuzigen sich alle 22 vor Anpfiff. Wieso endet dann nicht jedes Spiel remis?"

 

Begossene Pudel: Der "FC Alkohol"

Na, Prost! Wie könnte ein (rein namentliches!) Nationalteam der Trinker aussehen? Hier die "hochprozentige" Auflösung:

Petr Čech (Tschechien) im Tor; Wim Suurbier (Niederlande), Heinz Schilcher (Österreich), Daniel Bierofka (Deutschland), Rudi Weinhofer (Österreich) hinten; Joachim Standfest, Franz Viertl, Karl Gießer (alle Österreich) in der Mitte; Walter Seitl (Österreich), Oliver Bierhoff (D), Jürgen Sparwasser (Ex-DDR) vorn.

Und als Trainer? Friedl Rausch (Deutschland)!

Gesegnete Genies: Der "FC Vatikan"

Wer müsste in der christlichen Weltauswahl der (auch namentlich!) Gottbegnadeten stehen? Hier die Elf, die uns "frommt":

Jean-Marie Pfaff (Belgien) im Tor; Eddie Pope (USA), José Santamaria (Uruguay), Norbert Nachtweih (Deutschland) & Mikkel Bischoff (Dänemark) hinten; Mario Götze, Jupp Kapellmann (beide Deutschland), Mario Capello (Italien) in der Mitte; Lionel Messi (Argentinien), Roland Kirchler, Willy Kreuz (beide Österreich) vorn.

Trainer: K. H. Heddergott (D.)

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