Diese Kombination ist besonders gefragt, weil nur rund zehn Prozent der Fußballer mit dem linken Fuß besser spielen und der linke Außenverteidiger die einzige Position im modernen Fußball ist, wo Rechtsfüßler tatsächlich einen maßgeblichen Nachteil haben.
Das ist auch der Grund, warum der neue U-21-Teamchef Perchtold David Puczka zum ersten Mal in das U-21-Team einberufen hat. Dabei kommt der Juventus-Legionär in der Serie C für das Talenteteam „Juve Next Gen“ im Frühjahr weniger zum Einsatz als im Herbst.
Am Freitag im Test gegen die Schweiz in Marbella dürfte das U-21-Debüt folgen.
Bereits im Juli 2022 debütierte Puczka mit 17 Jahren für die Admira-Profis, gegen Purgstall im Cup. Schnell waren die internationalen Scouts auf den Nachwuchsteamspieler aufmerksam geworden. Im Sommer 2024 folgte der Transfer zu Juventus, eingefädelt von Manager Georg Lederer.
"Wenn Juve ruft..."
„Wenn Juve ruft, ist das schon gleich ein anderes Gefühl als bei Klubs, die eh auch okay sind“, erklärt der Wiener im KURIER-Gespräch. Denn gesucht hätten – siehe das Spielerprofil – auch andere Vereine.
Für den Umzug nach Turin sprach, dass der Blondschopf nicht für die letzte Nachwuchsaltersklasse eingeplant war, sondern für Next Gen in der Serie C. „Noch ein Jahr Nachwuchsfußball wollte ich nicht.“
Klassisch italienisch
Es klingt wie ein Klischee, aber Puczka schildert den italienischen Fußball genauso, wie man sich ihn vorstellt: „Ich wurde taktisch extrem geschult. Ich war nicht schlecht, weil ich bis auf ein Jahr immer Verteidiger gespielt habe, aber hier ist der Wert auf die Defensive schon extrem.“
Mit dem Neuen wurde in Einzeltrainings und Videos die Juve-DNA für die Defensive verfeinert: „Es geht etwa darum, wie ich mich bei langen Pässen besser positioniere, um leichter in die Zweikämpfe zu kommen.“
Und, neben der Taktik, der klassische Anspruch in Bella Italia: Italienisch lernen! So schnell wie möglich.
Manager Lederer berichtet, dass der Sprachfortschritt einer der wenigen Kritikpunkte beim Feedback der „Alten Dame“ wäre. „Na ja, bissl kann ich es schon. Ich lerne über eine App“, erzählt der Österreicher mit polnischen Vorfahren, der nahe dem Trainingszentrum 20 Minuten entfernt von der Stadt wohnt.
Aber es ist eben doch verlockend, mit denen, die es können, Englisch zu reden ...
Was noch anders ist als bei der Admira, außer, dass natürlich „alles viel größer und professioneller ist“? „Körperlich wird extrem viel gefordert. Ich war in den ersten Monaten nach den Trainings immer so fertig, dass ich mich zum Schlafen hingelegt habe. Es wird viel gelaufen, aber alles mit Köpfchen.“
Und wenn Puczka verteidigt wie ein echter Italiener, auch so spricht und körperlich auf dem Serie-A-Niveau angelangt ist – was würde er dann noch verbessern? „Mein linker Fuß wird gelobt, aber an meinem rechten muss ich noch arbeiten.“
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