Joshua Kimmich lässt sich doch gegen das Coronavirus impfen

Joshua Kimmich lässt sich doch gegen das Coronavirus impfen
Er sei schwierig für ihn gewesen, mit seinen Ängsten umzugehen, daher sei er lange unentschlossen gewesen, so der 26-Jährige.

Joshua Kimmich hat mit trauriger Miene seine Fehleinschätzung in der Corona-Impffrage erklärt. "Es war für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen. Deshalb war ich auch so lange unentschlossen", sagte der deutsche Fußball-Nationalspieler, der sich nun doch für den Stich entschieden hat.

"Deshalb konnte ich diese Entscheidung zu dem Zeitpunkt auch nicht treffen und musste vielleicht erst das durchleben, was ich jetzt durchlebt habe", erklärte der Mittelfeldmann am Sonntag in der ZDF-Sportreportage. "Rückblickend gesehen" hätte er die Entscheidung des Impfens gerne früher getroffen.

Schwierige Zeit

Bewegte Wochen liegen hinter dem Familienvater, der zweimal als Kontaktperson und einmal nach eigener Infektion in Quarantäne musste. Dazu hagelte es nach seinem öffentlich begründeten Impfzögern als Reaktion auf einen "Bild"-Bericht jede Menge Kritik, Kimmich stand im Zentrum von heißen Debatten, war Thema bei Talkshows, wurde zum meist diskutierten Sportler Deutschlands bis hinauf in die Bundesregierung.

"Generell war es natürlich eine sehr, sehr schwierige Zeit für mich", sagte Kimmich, der seit über einem Monat nicht mehr spielen konnte. "Das schlechte Gewissen ist auf jeden Fall da. Also in erster Linie natürlich meiner Familie gegenüber, die sich viel anhören musste, aber natürlich auch meinen Mitspielern gegenüber."

Die Chronologie der Causa Kimmich:

20. März 2020: Kimmich und sein Team- und Nationalmannschaftskollege Leon Goretzka gründen die Initiative „We kick Corona“ und spenden privat eine Million Euro für soziale und karitative Einrichtungen. Mit dem viel beachteten und von prominenten Sportlern unterstützten Projekt sammeln sie zudem mehrere Millionen Euro für Hilfszwecke.

23. Oktober 2021: Nach dem 4:0-Sieg im Bundesligaspiel gegen Hoffenheim bestätigt Kimmich im TV-Sender Sky einen „Bild“-Bericht, dass er bisher nicht geimpft ist. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“. Es sei aber sehr gut möglich, dass er sich noch impfen lasse. Die Äußerungen werden auch jenseits des Sports heftig diskutiert.

9. November: Nachdem Nationalmannschafts- und Club-Kollege Niklas Süle positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ordnet das zuständige Gesundheitsamt auch für Kimmich eine Quarantäne an. Er verpasst dadurch die letzten beiden WM-Qualifikationsspiele.

19. November: Nach gerade erst beendeter Quarantäne fehlt Kimmich seinem Club beim Bundesligaspiel in Augsburg, weil er dessen Angaben zufolge Kontakt zu einem Corona-Verdachtsfall im privaten Umfeld hatte. Kimmich muss sich erneut in Quarantäne begeben.

24. November: Der FC Bayern München gibt bekannt, dass Kimmich positiv auf das Coronavirus getestet worden ist und sich in häuslicher Isolation befinde.

8. Dezember: Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic teilt mit, dass die Quarantäne von Kimmich in der folgenden Nacht endet.

9. Dezember: Kimmich gibt in einer Vereinsmitteilung bekannt, dass er „aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge aktuell noch nicht voll trainieren“ könne und in diesem Jahr nicht mehr spielen wird.

10. Dezember: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sagt, dass Kimmich keine Folgeschäden befürchten muss.

12. Dezember: In einem ZDF-Gespräch kündigt Kimmich an, sich impfen lassen zu wollen. „Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen“, erklärt er.

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