„Ich forciere einen spielerischen Fußball“
Mattersburg begrüßte Ivica Vastic an seinem ersten Arbeitstag von seiner schöneren Seite: acht Grad plus und Sonnenschein.Von der Fußball-Akademie eröffnete sich ein schöner Ausblick auf das Städtchen Mattersburg. Dafür hatte Vastic aber weniger Augen, er bewunderte die moderne Akademie. „Die Infrastruktur hier ist phänomenal“, sagte er.
Ein halbes Jahr hat Vastic Zeit, um sich für eine Verlängerung seines Vertrages zu empfehlen. Mattersburg ist im Sommer abgestiegen, hat danach aber nie richtig in die Spur zurück Richtung Bundesliga gefunden. Nur 21 Punkte haben die Burgenländer geholt. Vier Punkte mehr als der Letzte, zwei Punkte über dem Relegationsplatz. „Wir müssen die Defensive konsolidieren“, sagt Vastic, denn Mattersburg hat die zweitmeisten Tore der Liga kassiert (38). Der begnadete Offensivspieler von einst bemüht sich aber umgehend seine offensive Philosophie zu erklären.
Spielfreudig
„Ich forciere einen spielerischen Fußball mit vielen Kombinationen“, erklärt der 44-Jährige. Sein Lieblingssystem sei ein 4-3-3. So passt es auch, dass er für seine Trainerlizenz bei Ajax Amsterdam hospitiert hat, jener Mannschaft, die diese offensive Spielanlage über Jahrzehnte geprägt hat.
Geprägt hat Vastic vor allem ein Trainer: Ivica Osim. „Ich hatte ihn acht Jahre lang. Und mit seinem Kombinationsfußball war Sturm ja absolut erfolgreich.“
Nach dem Ende der Kickerkarriere war Vastic zunächst auch als Trainer erfolgreich. Bei Waidhofen/Ybbs in der Regionalliga und danach bei den Amateuren der Austria. Vor zwei Jahren übernahm er die Profis der Wiener, sein Vertrag wurde nach einem halben Jahr nicht mehr verlängert. Ohne Verbitterung schaut er zurück auf den Knick in seiner Trainerlaufbahn. „Das war eine wertvolle Erfahrung. Als positiv sehe ich, dass wir trotz der unruhigen Zeiten im Fan-Bereich konzentriert weitergearbeitet haben.“
Zweite Chance
Nun bekommt er eine zweite Chance als Trainer im Profigeschäft. Woran will er in Mattersburg gemessen werden? „Ich will, dass man in einem halben Jahr einen Stil erkennen kann, dass kombiniert wird, dass der Ball nicht weggedroschen wird.“ An Punkten will er nicht unbedingt messen, was erreicht wurde. „Da ist auch viel vom Glück abhängig, viel vom Verletzungspech.“ Das hatten die Mattersburger. Patrick Bürger und Manuel Seidl waren am Donnerstag beim gemeinsamen Lauf zwar dabei, aber an erste Einsätze ist wohl erst frühestens im März zu denken.
Zwei Monate dauert die Vorbereitung. Vastic: „Das ist sicherlich lang, aber wir werden die Zeit brauchen und nützen.“
Mit dem sportlichen Leiter Franz Lederer ist er auf der Suche nach einem Spielmacher. Obwohl Martin Rodler nach Lafnitz in die Regionalliga gewechselt ist, hat die Suche nach einem Innenverteidiger keine Priorität.
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