In zwölf Jahren zum Rekordspiel: Der Aufstieg von Österreichs Frauen

In zwölf Jahren zum Rekordspiel: Der Aufstieg von Österreichs Frauen
Zwölf Jahre liegen zwischen der Eröffnung der Akademie und dem Besucher- und Besucherinnenrekord am Dienstag gegen Frankreich.

10.000 Zuschauer – das ist die magische Marke, die Österreichs Frauen am Dienstag übertreffen wollen – und wahrscheinlich auch werden, weil schon am Montag mehr als 9.000 Tickets verkauft worden waren. "Das Abschlusstraining im Stadion war ein cooles Gefühl", sagte Verena Hanshaw.

"Endlich haben wird das, was wir haben wollten." Das Duell mit Frankreich im Stadion der Wiener Austria ist auf jeden Fall als bestbesuchtes Frauenfußballspiel in Österreich ein Meilenstein. Der Streifzug in der Erfolgsgeschichte beginnt vor zwölf Jahren.

  • Grundsteine im Jahr 2011

Die Fußball-Akademie der Frauen wird eröffnet. Teamchef Ernst Weber hat dieses Projekt zur Ausbildung der besten Mädchen angestoßen. Im April stirbt der sympathische Fußballexperte mit erst 62 Jahren. Nachfolger wird der heute 52-Jährige Dominik Thalhammer – der richtige Mann am richtigen Ort.

  • Erster Erfolg 2012

Thalhammer verpasst der späteren Erfolgsgeneration das taktische Konzept, das zu ihr passt. Mit Dänemark wird am 15. September erstmals in der Geschichte eine Topnation geschlagen. Beim 3:1 in St. Pölten trifft auch Verena Aschauer. Unter ihrem ehelichen Namen Hanshaw bestreitet die 29-Jährige heute ihr 100. Länderspiel. Es ist auch das erste Frauenfußballspiel, das im ORF live übertragen wurde, und es ist das Spiel, bei dem Jürgen Irsigler das Potenzial des Frauenfußballs entdeckt. Er sponsert aktuell mit Admiral Nationalteam und Frauen-Bundesliga.

  • Besucherrekord 2012

Der Sieg gegen Dänemark lockt am 21. Oktober noch mehr Fans ins Stadion nach St. Pölten. Zum EM-Qualifikations-Play-off gegen Russland kommen 3.600 – bis zum 26. September 2023 die höchste Besucherzahl bei einem Frauen-Fußballspiel in Österreich. Österreich verliert 0:2 und fährt nach einem 1:1 in Russland nicht zur Endrunde. Der sportliche Meilenstein lässt auf sich warten.

  • Nachwuchsdebüt 2013

Österreich nimmt im November an der U-17-EM teil – Dunst, Georgieva, Pinther und Naschenweng gehören heute zum Stamm des A-Teams.

  • Prestigeerfolg 2015

Österreich hat sich gegenüber 2012 in der Weltrangliste von 35 auf 26 verbessert – in Villach gelingt im April mit dem 2:1 gegen Australien der erste Sieg gegen eine Top-Ten-Nation der Welt.

  • EM-Quali 2016

Am 20. September ist es so weit, das 0:0 in Wales bedeutet die erste Teilnahme an einem großen Turnier.

  • Sommermärchen 2017

Bei der Endrunde übersteht Österreich mit Siegen gegen Island und die Schweiz und einem Remis gegen Frankreich die Vorrunde und schafft es nach einem gewonnenen Elferschießen gegen Spanien ins Viertelfinale. Erst im Semifinale ist gegen Dänemark nach einem 0:0 Endstation im Elferschießen. Der Neuling steht unter den besten vier Teams Europas.

  • Teamchefin 2020

Nach dem Abgang von Thalhammer zum LASK macht der ÖFB Irene Fuhrmann zur ersten Teamchefin der Geschichte. Die seit Samstag 43-Jährige arbeitet schon seit 2008 (wie Isabel Hochstöger) im ÖFB an der Entwicklung des Frauenfußballs. Als Trainerin bringt sie das Team auf ein neues Niveau, mit dem die Qualifikation für die EM 2022 gelingt.

  • Reifeprüfung 2022

Die Erwartungshaltung ist hoch bei der EM in England – mit Siegen gegen Nordirland und Norwegen gelingt die Reifeprüfung – allerdings ist Deutschland im Viertelfinale einen Hauch besser.

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