„Ich habe das Zeug fürs Ausland“
Wenn es eine Konstante im Spiel der Mattersburger gibt, dann ist es Patrick Bürger. 2005 ist er als Talent geholt worden, 2008 ging er für zwei Jahre nach Hartberg. Seit er 2010 seine zweite Karriere beim Bundesligisten gestartet hat, ist der 25-jährige Stürmer zur Überlebensversicherung der Burgenländer geworden. Er war im Herbst in 19 von 20 Partien dabei und wurde nur einmal ausgewechselt. Zum Vergleich: Sturmpartner Naumoski durfte 16 seiner 17 Einsätze vorzeitig beenden.
KURIER: Würde es Sie reizen, bei Rapid oder Austria zu spielen?
Patrick Bürger: Rapid ist vor allem wegen der Zuschauer toll. Und wie die Austria spielt Rapid oft auch international.
Warum sind Sie dann noch immer in Mattersburg?
Weil hier etwas wächst. Ich habe ja schon mit Mattersburg im Europacup gespielt. Inklusive Hartberg habe ich danach drei Saisonen gegen den Abstieg gespielt. Das soll kein viertes Mal passieren. Für diese Saison bleibt Platz fünf bis sieben unser Ziel. Ich hoffe, dass Mattersburg wieder dort hinkommt, wo wir einmal waren.
In Österreich würde Sie Klubchef Martin Pucher nicht einmal für eine Ablöse ziehen lassen. Ins Ausland schon.
Aber wenn, dann muss das etwas Vernünftiges sein.
Man hörte, dass in Düsseldorf und Fürth Ihr Name gefallen ist. Interessant für Sie?
Na klar. Es sollte in Deutschland zum Beispiel ein Klub aus der ersten Liga sein. Oder einer aus der zweiten, der Perspektive nach oben hat. So wie bei Robert Almer mit Düsseldorf.
Für einen Spieler aus der österreichischen Liga sind das aber schon hohe Ansprüche.
Warum? Wir brauchen uns nicht verstecken und kleiner machen als wir sind. Ich habe im Trainingslager des Nationalteams gesehen, dass ich mit unseren Legionären mithalten kann und das Zeug habe fürs Ausland.
Dabei gelten Sie als bodenständiger Mensch, pendeln täglich von Ihrer Heimatgemeinde zum Training.
Ich fühle mich wohl in Bad Tatzmannsdorf. Und die Fahrt nach Mattersburg dauert ja nur 40 Minuten. Außerdem habe ich mit Martin Rodler, der aus der Nähe von Hartberg kommt, eine Fahrgemeinschaft.
Was heißt „nur“? Die Einberufung ins Nationalteam war ein Highlight dieses Jahres. Und es ist ein Ziel von mir, dass ich wieder zum Stammpersonal gehöre.
Haben Sie Kontakt mit Teamchef Marcel Koller?
Ja. Er ruft mich öfter an. Er ist ein Supermensch. Und ein Supertrainer, der genau weiß, was er will. Der ein System im Kopf hat und das Training danach ausrichtet. Ich hoffe und glaube, dass er noch immer mit mir plant. Aber ich muss einfach mehr Tore schießen.
Muntert Sie Marcel Koller auf?
Ja. Er sieht ganz klar, was ich mache. Ich bin einer, der viel arbeitet. Manchmal zu viel. Dann fehlt die Konzentration beim Abschluss.
14 und 12 Tore – das war die Ausbeute in den letzten beiden Saisonen. Jetzt halten Sie bei fünf Treffern, sind bester Schütze im Team und können die Quote der letzten Jahre erreichen. Warum sind Sie unzufrieden?
Auch wenn sich fünf Tore und fünf Assists gar nicht so schlecht anhören – ich bin damit nicht zufrieden. Als Leistungssportler willst du ganz einfach immer mehr. Ich will nicht stagnieren, ich will mich weiterentwickeln.
Kommentare