Historisch: US-Fußball gleicht Gehälter von Frauen und Männern an

FILE PHOTO: Soccer Football - Women - Bronze medal match - Australia v United States
In einem jahrelangen Rechtsstreit erkämpften sich die Fußballerinnen "equal pay" und 24 Millionen Dollar. "Monumental" nennt das Star-Kickerin Megan Rapinoe.

Die 28 Spielerinnen der US-amerikanischen Nationalmannschaft, die 2019 den US-Fußball wegen Lohndiskriminierung verklagt haben, haben am Dienstag einen Vergleich mit dem Verband erzielt. "Wir sind so glücklich", sagte Team-Star Megan Rapinoe nach Bekanntwerden des Deals.

Schon seit dem Weltmeistertitel 2015 hatten die Fußallerinnen in den USA für eine gleiche Bezahlung gekämpft – mit viel zerbrochenem Porzellan, viel Aufmerksamkeit und schweren Rückschlägen. Wenige Monate nach ihrem Titel hatten sich die Stars der Mannschaft, Hope Solo, Carli Lloyd, Alex Morgan, Megan Rapinoe und Becky Sauerbrunn, entschlossen, für eine faire Bezahlung vor Gericht zu ziehen.

Der große Rückschlag folgte nach dem nächsten Weltmeistertitel 2019 und nach der Klage gegen Gehaltsdiskriminierung: Ein Bundesrichter wies 2020 die Forderung der Spielerinnen zurück. Damit war im Grunde der rechtliche Hebel vernichtet, weiter für eine faire Bezahlung zu kämpfen.

"Monumental"

Umso überraschender der nun erzielte historische Vergleich im US-Fußball-Verband. Dieser sicherte den Spielerinnen eine Zahlung von 24 Millionen US-Dollar (gut 21 Mio. Euro) zu und versprach, künftig die Gehälter der Nationalteams von Frauen und Männern anzugleichen. „Ich glaube, ich verstehe noch nicht einmal, wie monumental das ist“, kommentiert Megan Rapinoe gegenüber The Athletic.

Jede Spielerin soll demnach aus einem 2-Millionen-Dollar Fonds bis zu 50.000 Dollar beantragen können. Zudem sollen die Spielerinnen selbst vorschlagen, wie die restlichen 22 Millionen aufgeteilt werden – ein stillschweigendes Eingeständnis, dass die Vergütung für die Männer- und Frauenteams seit Jahren ungleich war.

"Für den US-Fußball ist der Vergleich ein teures Ende eines jahrelangen Rechtsstreits, der seinen Ruf beschädigt, seine Beziehungen zu Sponsoren beschädigt und seine Beziehung zu einigen seiner beliebtesten Stars getrübt hatte", schreibt die New York Times. Und doch kam er überraschend. Nach der Entscheidung des Bundesrichters 2020 war der Fußballverband nicht verpflichtet, das Frauenteam abzufinden.

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