Herzog: "Hab die Spieler überschätzt"

Herzog: "Hab die Spieler überschätzt"
Der U21-Teamchef nimmt die 0:2-Niederlage in der EM-Qualifikation gegen Bulgarien auch auf seine Kappe.

Die Erwartungshaltung war groß vor dem Unter-21-Länderspiel am Donnerstag in Wiener Neustadt. Nach den guten Leistungen zuletzt gegen die Niederlande, die man trotz des 0:1 über 80 Minuten lang an die Wand gespielt hatte, und beim 2:2 in Schottland durfte man gegen die Bulgaren zu Hause durchaus einen vollen Erfolg erwarten.

Damit wurde es allerdings vor den Augen von ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner und Teamchef-Assistent Thomas Janeschitz nichts. Nach nur 31 Sekunden traf Zwetanow zum 0:1, ohne dass zuvor auch nur ein einziger Österreicher den Ball berührt hatte. Acht Minuten später stellte Kolew auf 0:2 - der Endstand. Die restlichen gut 80 Minuten waren für die Bulgaren nicht mehr als ein besserer Testlauf. Mit einer guten Organisation, vor allem bei Standardsituationen, wehrte man alle Angriffsversuche der Österreicher souverän ab.

Spielpraxis

"Ich hab' meine Spieler überschätzt und die Situation, dass einige bei ihren Klubs derzeit keine Spielpraxis bekommen, unterschätzt", resümierte Teamchef Andreas Herzog und nahm die Niederlage damit auch auf seine Kappe.

Tatsächlich sind drei der in Wr. Neustadt von Anfang an aufgebotenen Offensivkräfte bei ihren Klubs nicht erste Wahl: Stürmer Andreas Weimann ist zwar beim Premier-League-Klub Aston Villa nah dran, seine Chance zu bekommen. Gespielt hat er zuletzt aber kaum - es reichte nur zu Kurzeinsätzen.

Daniel Royer ist seit seinem Wechsel von Ried nach Hannover praktisch ohne Spielpraxis und Stürmer Deni Alar stand bei Rapid zuletzt nicht einmal im Kader. "Ich habe auch zu offensiv aufgestellt und die Spieler ins Verderben gehetzt", sagte Herzog. Aber nicht nur in der Offensive, auch in der Abwehr fehlte es den Österreichern an Spielpraxis. Innenverteidiger Emir Dilaver, der beim ersten Gegentor zu passiv attackierte, kam bei der Austria in dieser Saison noch überhaupt nicht zum Zug. Dazu musste der Mattersburger Farkas auf der für ihn ungewohnten Position links in der Viererkette agieren.

Letzte Chance

Während auch Raphael Holzhauser, der bei Stuttgart in der zweiten Mannschaft gesetzt ist und nicht nur für Herzog eines der größten Versprechen für die Zukunft darstellt, einen grottenschlechten Tag erwischte, konnte sich nur Stefan Schwab in Szene setzen: Der Admiraner war Österreichs Bester. "Mit dieser Leistung haben wir uns den Sieg aber auch nicht verdient", sagte Stürmer Weimann.

Die Chance auf die EM 2013 in Israel ist für Österreich so gut wie dahin. Will man doch noch aufsteigen, so müssten wohl alle restlichen Spiele gewonnen werden. Los geht's damit schon am Dienstag - in Bulgarien.

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