Harnik: "Die Deutschen sind zu schlagen"

Harnik: "Die Deutschen sind zu schlagen"
Martin Harnik über seine 17 Tore in der Bundesliga, die Ziele mit Stuttgart und dem Team sowie über den Teamchef.

Martin Harnik hat in der vergangenen Saison 17 Tore für den VfB Stuttgart erzielt. Der 25-jährige Sohn eines Steirers und einer Hamburgerin gilt als Fixstarter am Dienstag gegen Deutschland. Am Sonntag beim 1:6 gegen die Bayern erhielt er einen Schlag auf den Oberschenkel, stieg Mittwochnachmittag erstmals locker ins Mannschaftstraining ein.

KURIER: Herr Harnik, sind Sie schmerzfrei?
Martin Harnik: Ein wenig spür` ich den Pferdekuss noch. Aber ich bin schon relativ schmerzfrei.

Wie schmerzvoll war das 1:6?
Das war schon eine Schlappe. Da war mein Tor zwar etwas Positives, aber kein Erfolgserlebnis.

Sie sind mit Stuttgart mit zwei Niederlagen in diese Saison gestartet.
Wir haben uns den Start natürlich anders vorgestellt. Aber es sind ja auch erst zwei Partien gespielt. Wichtig ist, dass wir trotz der beiden Niederlagen noch eine gute Hinrunde spielen. In den letzten Jahren war immer nur die Rückrunde gut. Da wollen wir jetzt ein Zeichen setzen. Unterm Strich wollen wir dann die letzte Saison mit Platz sechs zumindest bestätigen.

Sie haben vergangene Saison 17 Tore erzielt. Wie wollen Sie diese Marke toppen?
Diese Statistik ist natürlich schon beeindruckend, und es wird nicht leicht, diese Messlatte noch höher zu hängen. Ich glaube aber, dass ich mein Leistungsniveau noch steigern kann.

In welchen Bereichen?
Ich werde nicht mehr der große Zauberer und Techniker werden. Ich kann und muss aber noch konstanter werden. Auch beim Torabschluss, im Zweikampfverhalten und in Sachen Schnelligkeit und der Dynamik habe ich noch Luft nach oben.

Wer ist Ihr großer Favorit auf den Titel? Dortmund oder die Bayern?
Die beiden sind auf Augenhöhe und werden es unter sich ausmachen. Schalke ist auch ernst zu nehmen.

Was trauen Sie Ihren beiden Landsleuten Raphael Holzhauser und Kevin Stöger bei Stuttgart zu?
Vieles. Fußballerisch haben sie auf jeden Fall einiges drauf, sie sind sehr gut am Ball. Aber um wirklich den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen, gehört mehr dazu. Auch körperlich müssen sie noch zulegen.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung beim Nationalteam in den letzten Monaten?
Positiv. Ich glaube, dass sich die einzelnen Spieler sehr gut entwickelt haben und dass wir jetzt auch einen Trainer haben, der die Stärken zusammenführt.

Ist das neu?
Ich will keine dreckige Wäsche waschen. Aber ich glaube, dass wir jetzt einen der besten Trainer haben – verglichen mit den letzten Teamchefs.

Wie sehen Sie die Fixplatzforderung und den Team-Auszug von Paul Scharner?
Er hat seine Entscheidung getroffen. Und zwar gegen das Team. Es ist enttäuschend, aber man muss es respektieren.

Das Länderspiel gegen die Deutschen steht vor der Türe. Was muss passieren, damit eine Sensation gelingt?
Wir waren beim letzten Heimspiel gegen Deutschland schon nahe dran, etwas mitzunehmen. Es gibt kein Geheimrezept. Wir müssen einen sehr, sehr guten Tag erwischen und sie einen etwas schlechteren. Die Deutschen sind zu schlagen, aber es wird auf keinen Fall leicht.

Sie sagten, Trainer Koller hätte die Stärken zusammengeführt. Ist das Team schon so stark, um Ausfälle wie jenen von David Alaba kompensieren zu können?
Wir haben einen guten Kern beisammen und jetzt auch in der Breite Qualität. Nichtsdestotrotz ist David ein überragender Spieler. Er war in einer unglaublichen Verfassung letzte Saison. Ihn eins zu eins zu ersetzen, das ist wirklich sehr schwierig, aber im Kollektiv können wir es schaffen.

Sie selbst sind zuletzt gegen die Türkei als Mittelstürmer eingelaufen. In Stuttgart spielen Sie für gewöhnlich auf dem rechten Flügel. Wo fühlen Sie sich wohler?
Grundsätzlich sehe ich mich auf der rechten Seite, es war auch das erste Mal, dass ich im Nationalteam Mittelstürmer gespielt habe. Rechts fühle ich mich wohler. Das ist meine Position und ich erwarte auch, dass ich künftig wieder dort zum Einsatz komme, wenn Marc Janko zurück ist.

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