Giggs verlängert mit ManUnited
Rechtzeitig vor seinem 1.000 Profi-Fußballspiel hat Ryan Giggs einen neuen Einjahresvertrag bei Manchester United unterzeichnet. Der 39-jährige Mittelfeldspieler verlängerte beim überlegenen englischen Tabellenführer bis 2014. "Was kann ich über Ryan sagen, was noch nicht gesagt wurde?", meinte Trainer Alex Ferguson über seinen Veteranen. "Er ist ein wunderbarer Spieler und ein herausragender Mensch. Wie er auf sich schaut, das ist ein Beispiel für alle von uns", sagte Ferguson.
Die meisten Fußballer sind mit 39 Jahren längst in Pension oder zum Ausklang ihrer Karriere in exotischen Gefilden unterwegs. Giggs kickt hingegen nach wie vor für Manchester, den überlegenen englischen Tabellenführer. "Giggsy ist ein körperliches Wunder", erzählte Ferguson weiter. Am Samstag (16.00 Uhr) daheim gegen Norwich City steht der Waliser Giggs vor seinem 1000. Spiel als Profi für Klub und Land.
Als der ManUnited-Veteran jüngst in der Champions League gegen Real Madrid eingewechselt wurde, erhoben sich die spanischen Fans im Santiago-Bernabeu-Stadion für ihn. Die "Königlichen" machten eine Verbeugung vor Giggs. "Das hat mich überrascht", sagte das fußballspielende Phänomen und scherzte: "Ich sollte hier öfter spielen."
Titelrekordsammler
Ein Vierteljahrhundert später ist der elegante Mittelfeldspieler immer noch ein "Red Devil" und erklärt seine ewige Jugend mit guten Genen und dem täglichen Yoga-Programm. Er spielt seine 23. Saison und erzielte in jeder der Spielzeiten mindestens ein Tor. Als Giggs am Samstag bei den Queens Park Rangers traf, fiel Ferguson ein, dass Giggs an der Loftus Road schon einmal ein Traumtor geschossen hat - "vor 30 Jahren oder so".
United-Anhänger drücken ihre Verehrung für den "Welsh Wizard" (Walisischen Zauberer) bizarr aus, mit Brusthaar-Toupets im Old Trafford - in Anlehnung an Giggs' Brustbehaarung. 2011 wählten Fans ihn zum besten Spieler der Klubgeschichte. Nicht George Best, Eric Cantona, Cristiano Ronaldo, Bobby Charlton oder Roy Keane, sondern Giggs, der nie eine Rote Karte bekam und über den Gegenspieler klagten, er sei so leichtfüßig, dass man ihn nicht kommen höre.
Posterboy
Giggs ist für seine eiserne Disziplin bekannt und meidet als "Anti-Beckham" die Partywelt, obwohl er in den 90ern als erster "Posterboy" der Premier League galt. Ein Leben im Flutlicht, nicht im Rampenlicht. Das Saubermann-Image bekam allerdings Kratzer, als 2011 aufflog, dass er während seiner Ehe Affären mit einem "Big-Brother"-TV-Sternchen und seiner Schwägerin unterhielt.
Und nach der Profikarriere? Dann nimmt er vielleicht weitere Yoga-DVDs auf. Ferguson könnte sich den Mittelfeldstrategen auch wunderbar als seinen Nachfolger vorstellen. Eine Statue vor Old Trafford scheint nur noch Formsache, auch wenn Giggs selbst bei dem Gedanken daran erschaudert: "Eine Statue? Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll..." Als George Best einst den blutjungen Giggs sah, gab er bereits zu Protokoll: "Eines Tages werden sie vielleicht sogar sagen, ich war so eine Art Ryan Giggs."
Am Samstag sind in der 28. Runde der Premier League auch zwei Österreicher-Clubs im Einsatz: Paul Scharner empfängt mit Wigan Liverpool (18.30 Uhr), Emanuel Pogatetz ist mit West Ham bei Stoke zu Gast (16.00 Uhr). Erst am Montag spielt Andreas Weimann mit Aston Villa daheim gegen Meister Manchester City (21.00 Uhr).
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