Verschollener Profi Sala schickte Nachricht aus Flugzeug

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"Bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt", sagte der Argentinier kurz vor dem Absturz.

Der auf einem Flug über den Ärmelkanal verschollene argentinische Fußballspieler Emiliano Sala hat Medienberichten zufolge aus dem Flugzeug noch eine Sprachnachricht an seine Freunde verschickt. "Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff", hieß es in der am Dienstagabend veröffentlichten Audiodatei.

"Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden. Dann wisst ihr schon Bescheid. Papa, ich habe solche Angst", sagte der 28-Jährige.

Der Vater des Spielers, Horacio Sala, bestätigte der renommierten argentinischen Zeitung Clarín die Authentizität der rund einminütigen Aufnahme. Im Hintergrund sind Motorengeräusche zu hören. Trotz seiner offenkundigen Sorge wirkt der Fußballer allerdings nicht panisch, sondern eher müde. Sala gähnt sogar mehrmals.

Die Propellermaschine war auf dem Flug vom französischen Nantes ins britische Cardiff über dem Ärmelkanal vom Radar verschwunden - vieles deutete am Dienstag auf einen Absturz hin. Einsatzkräfte suchten mit Booten und aus der Luft die Meeresoberfläche nach Trümmern ab. "Es gibt keine Spur von dem Flugzeug", teilte die Polizei mit. Nach Sonnenuntergang wurde die Suche vorübergehend unterbrochen, am Mittwoch wieder aufgenommen. 

 

Rettung auf einem Floß?

Die Suche konzentriert sich nun auf ein Rettungsfloß. Das teilte die Polizei auf der britischen Kanalinsel Guernsey mit. Dabei konzentrieren sich die Retter darauf, dass sich Sala und sein Pilot in ein Floß gerettet haben könnten, das an Bord des verschollenen Kleinflugzeugs war. Weitere Szenarien seien, dass das Flugzeug auf Land heruntergegangen sein könnte, dass die beiden Männer von einem Schiff aufgenommen wurden oder dass das Flugzeug beim Aufprall auf dem Wasser zerschellt sein könnte, so die Polizei in einer Twitter-Mitteilung. "Unser Suchgebiet ist schwerpunktmäßig auf die Rettungsfloß-Option ausgerichtet."

Im Einsatz seien zwei Flugzeuge, die ein Gebiet absuchten, in dem aufgrund der Gezeiten und des Wetters am wahrscheinlichsten mit einer Entdeckung zu rechnen sei. Auch die Küste der Insel Alderney und weitere Inseln und Felsen stünden im Fokus der Suche nach dem Argentinier, hatte die Polizei bereits am Vormittag mitgeteilt.

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