2:2 beim LASK - Salzburg wendet erste Bundesliga-Niederlage ab

Paarlauf: Mwepu (Salzburg) und Klauss im Gleichschritt zum Remis
Der Tabellenführer holt beim Verfolger ein 0:2 auf. In der 90. Minute gelingt Patson Daka das späte Ausgleichstor.

„Ein bisschen Rotation“ hatte Salzburg-Trainer Jesse Marsch angekündigt. Dies bedeutet bei ihm acht neue Spieler und neun Positionsveränderungen im Vergleich zur Champions-League-Gala gegen Genk.  Beim LASK wurde nach dem Europa-League-Spiel gegen Rosenborg hingegen kaum rotiert. Der am Donnerstag gesperrte Kapitän Trauner war statt Wostry wieder dabei, Frieser begann statt Tetteh.

Das Spiel war trotzdem einer Partie Zweiter gegen Erster würdig. Salzburg hatte zwar durch Daka die erste Chance (3.), geriet aber praktisch im Gegenzug erstmals diese Saison in Rückstand: Nach einer Fehlerkette bezwang mit Goiginger einer der gebürtigen Salzburger beim LASK Keeper Stankovic mit einem herrlichen Heber – 1:0 (4.).

2:2 beim LASK - Salzburg wendet erste Bundesliga-Niederlage ab

Thomas Goiginger (li.) traf mit einem sehenswerten Lupfer. 

Von da an war es ein Spiel wie auf einer schiefen Ebene – aber nicht auf das Tor der Linzer: Die Salzburger hatten wieder einmal Probleme mit einer Mannschaft, die den Red-Bull-Stil mit aggressivem Offensivpressing kopiert.

Ein Fehler nach dem anderen schlich sich im Aufbauspiel ein. Die spielfreudigen Linzer kamen mehrmals dem 2:0 nahe. Schon in der 18. Minute war es so weit: Frieser traf mit einem platzierten Schuss.

2:2 beim LASK - Salzburg wendet erste Bundesliga-Niederlage ab

Danach setzte der LASK aber nicht nach, der Druck auf die sichtlich verunsicherte Red-Bull-Abwehr ließ nach – und das ist auch gegen eine Salzburger B-Elf gefährlich und wurde noch in Hälfte 1 mit dem Anschlusstor bestraft: Daka ließ Keeper Schlager, ebenfalls ein gebürtiger Salzburger, keine Chance (32.).

Erstmals in dieser Saison gingen die Salzburger nicht mit einer Führung in die Pause, sondern lagen sogar zurück. Und dass es nur 1:2 stand, hatten sie Stankovic zu verdanken, der im Eins-gegen-Eins gegen Goiginger glänzend pariert hatte (36.).

2:2 beim LASK - Salzburg wendet erste Bundesliga-Niederlage ab

Patson Daka rechtfertigte seine Aufstellung mit einem Doppelpack. 

Nach der Pause war dann Salzburg spielbestimmend, aber es fehlten die Ideen, um gefährlich zu werden. Auch der nach einer Stunde eingewechselte Torjäger Håland bekam keine brauchbaren Bälle. Der LASK war dem 3:1 näher als der Meister dem 2:2: Potzmann traf die Latte (68.).

Erst in der Schlussphase, als der LASK nach dem Ausschluss von Filipovic in Unterzahl war, war Salzburg wirklich überlegen. Håland (85.) und der ebenfalls eingewechselte Minamino (88.) scheiterten zunächst beide am überragenden LASK-Keeper Schlager, der dann aber in der Nachspielzeit gegen Daka das Nachsehen hatte.

Das 2:2 bedeutet aber den ersten Salzburger Punkteverlust in dieser Saison.

Meinungen zum Spiel: 

Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Ich habe ein weinendes und ein lachendes Auge. Es war eine unglaubliche Leistung mit Mut und Leidenschaft. Wir haben gleich das frühe Tor erzielt, das wollten wir genau so. Wir hatten die richtige Konzentration. Es war das erwartete Spitzenspiel mit viel Intensität und Laufbereitschaft, beide Mannschaften haben am Limit gespielt. Letztendlich mussten wir doch noch Lehrgeld bezahlen. Es ist natürlich bitter, da wir in der 68. Minute am 3:1 dran waren durch Marvin. Das hätte uns gut getan. Kompliment an Alexander Schlager für eine sensationelle Leistung."

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Es war ein gutes Spiel von uns, kein einfaches, sehr intensiv. Kompliment an den Gegner, der so auftritt nach der Kurzzeitpause von Donnerstag bis heute. Die ersten 20 Minuten waren nicht gut von uns, doch dafür dann unsere Antwort in der zweiten Hälfte. Vor allem Patson Daka hat sehr gut gespielt, dazu die zwei Tore geschossen. Es war ein wichtiges Ergebnis für uns, ich denke, es war kein Fehler die Mannschaft auf acht Positionen zu verändern. Wir haben einen Punkt gewonnen, hätten auch drei haben können. Wenn wir am Anfang intelligenter gespielt hätten, wäre es womöglich besser geworden."

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