Salzburg vor Marseille-Match: „Wir haben keine Angst“

Salzburg kam vergangene Saison bis ins Europa-League-Semifinale und darf sich jetzt über Millionen freuen.
Europa League: Die Salzburger wollen in Marseille cool bleiben.

Mit dem Einzug ins Semifinale der Europa League haben die Salzburger schon viel mehr erreicht als die kühnsten Optimisten erwartet haben. Heute Abend hat die Europacup-Sensationself die Chance, im Hinspiel bei Olympique Marseille (21.05 Uhr, KURIER.at-Liveticker, im TV live auf Puls4, Sky) die Weichen für den Finaleinzug zu stellen.

Mit ihrem Erfolgslauf haben die Salzburger in Österreich eine Fußball-Euphorie ausgelöst. Die 29.520 aufgelegten Tickets für das Rückspiel in einer Woche waren im Rekordtempo verkauft, 60.000 Kartenanfragen gab es insgesamt, die Red-Bull-Arena ist damit zum dritten Mal in Folge bei einem Europa-League-Spiel ausverkauft. Dem Privatsender Puls4 bescheren die Salzburger bei jedem Europacup-Spiel eine Rekordquote. Und plötzlich reisen Vertreter von Medien zu Europacup-Auswärtsspielen mit, die über Salzburg früher nur aus der Ferne berichtet haben.

Im August war das noch anders. Da wurden der Verein und die Spieler in den sozialen Netzwerken, aber auch von jenen Boulevardmedien, die nun auf den Erfolgszug aufgesprungen sind, noch verhöhnt und verspottet, nachdem Österreichs Serienmeister gegen Rijeka zum zehnten Mal in Serie seit dem Einstieg von Red Bull in der Champions-League-Qualifikation gescheitert war.

Mit kühlem Kopf

Salzburg vor Marseille-Match: „Wir haben keine Angst“

„Es ist zwar ein Halbfinale, aber es ist der gleiche Druck wie in der Gruppenphase.“ Diadié Samassékou

Vielleicht sind die Spieler auch deshalb so unaufgeregt vor dem heutigen Duell im mit über 60.000 Zuschauern ebenfalls ausverkauften Hexenkessel namens Stade Vélodrome. „Es ist zwar ein Halbfinale, aber es ist der gleiche Druck wie in der Gruppenphase. Wir dürfen keine Angst haben“, meinte Diadié Samassékou. So cool wie er auf dem Platz auftritt, absolvierte der 22-jährige Mittelfeldspieler aus Mali auch die Abschlusspressekonferenz in Marseille.

„Wir haben es uns völlig verdient hier zu sein“, meinte Samassékou in natürlich perfektem Französisch weiter. „Es ist toll für uns, dass wir so weit gekommen sind. Aber wir wollen alle ins Finale nach Lyon. Um dahin zu kommen, müssen wir natürlich an Marseille vorbei.“

Auch sein Trainer versuchte vor gut 60 Medienvertretern, ruhig, sachlich und zurückhaltend zu sein, aber gleichzeitig auch das Salzburger Vertrauen in die eigene Stärke zu vermitteln: „Marseille ist eine Mannschaft mit viel Offensivpower, die in Form ist. Aber das sind wir auch. Wir haben keine Angst – wir haben Respekt“, meinte Marco Rose.

(aus Marseille)

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