ÖFB-U19-Teamchef Marko: "Man muss die Jungen provozieren"

Markos Motto bei seiner international topgesetzten Unter-19-Auswahl: "Wir sind Vielfalt, wir sind anders, wir sind Österreich."
Der U-19-Teamchef über brave Kinder, eine Ausbildung neben dem Fußball und über seine überwundene Krankheit.

Österreichs Junge bestritten jüngst die erfolgreichste Qualifikation. Waren deshalb vor der gestrigen Auslosung zur Eliterunde der U-19-EM hinter Titelverteidiger Portugal in Topf 1 topgesetzt. Und zogen prompt Deutschland aus Topf drei. Weitere Gegner im finalen Quali-Turnier in Wales werden Serbien und Wales sein. Nur der Gruppensieger fährt zur U-19-EM, weil anders als im A-Team-Bereich nicht 24 sondern nur acht Länder zugelassen sind. Doch Nachwuchscoach Rupert Marko (1988 dreifacher Länderspieltorschütze gegen Ungarn) rutscht aus anderem Grund das Wort „Katastrophe“ über die Lippen.

KURIER: Die von Ihnen betreuten Auswahlen bewähren sich gegen Top-Nationen. Was stört Sie dennoch?

Rupert Marko: Ich höre immer wieder junge Spieler um Hilfe bitten: „Trainer, ich bin da aufgewachsen. Aber ich habe keinen österreichischen Pass.“ Das Problem ist, dass sie vom Status der Eltern abhängig sind.

Wären manche dieser Talente mit Migrationshintergrund ein Thema für ihre Nachwuchsauswahl?

Ich mag den Ausdruck Migrationshintergrund nicht. Für mich sind sie neue Österreicher. Und ja, ich würde so manchen mit Handkuss nehmen.

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