Fußball-Ligen gegen Europacup-Reform: Kein geschlossenes System

"Nationale Wettbewerbe müssen die Basis für internationale Wettbewerbe sein", sagt der European-Leagues-Präsident Olsson.

Europas Fußball-Ligen haben ihren Protest gegen die Pläne der Club-Vereinigung ECA für eine Reform der Champions League untermauert. Nach einer Versammlung am Dienstag in Madrid erklärte der European Leagues genannte Zusammenschluss, dass die Idee einer geschlossenen europäischen Königsklasse mit möglichen Spielen am Wochenende abgelehnt werde.

"Mit großer Zuversicht sage ich, dass die große Mehrheit der Klubs die Entwicklung, die der ECA-Präsident in seinem Brief entwirft, nicht unterstützt", sagte Lars-Christer Olsson, Präsident der European Leagues. "Sie wollen keinen Auf- und Abstieg, sie wollen kein pyramidales System, sie wollen keine geschlossenen Ligen." An dem Treffen hätten 244 Vereine teilgenommen.

In einem Brief an die Mitglieder der Europäischen Club-Vereinigung (ECA) hatte deren Chef Andrea Agnelli Pläne für ein Europacup-System offenbart, das nicht mehr ausschließlich auf einer Qualifikation über die nationalen Ligen beruht. "Die nationalen Wettbewerbe müssen die Basis für internationale Wettbewerbe sein", konterte Olsson. "Wenn das nicht passiert, werden wir das Interesse der Fans verlieren."

Die ECA hatte im März ihre Gespräche mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) über eine Reform der internationalen Wettbewerbe aufgenommen. Ab 2024 könnte es eine dreistufige Champions League geben. Wochenendspiele hatte Agnelli, Chef von Juventus Turin, explizit nicht ausgeschlossen.


"Viele Gespräche über Dinge, die nicht stimmen"

Am Rande der Sitzung sagte ECA-Vizechef Edwin van der Sar aber, dass Spiele am Wochenende nicht im Konzept stehen würden. "Es gibt viele Gespräche über Dinge, die nicht stimmen", betonte der ehemalige Teamtormann der Niederlande.

"Es kann keine Entscheidung ohne die Ligen getroffen werden", erklärte indes Javier Tebas, Präsident der spanischen Primera Division. Er gehe darüber hinaus nicht davon aus, dass die größten Clubs Europas sich in einer eigenen Liga organisieren werden. "Es ist mehr ein Bluff", meinte Tebas. Am Mittwoch wollen sich die Ligen-Vertreter mit dem UEFA-Exekutivkomitee zu Beratungen treffen.

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