Krawalle in Israel - Fußball-Stadtderby in Tel Aviv abgesagt

Ein fast leere Fußball-Tribüne in Tel Aviv.
Nach schweren Ausschreitungen konnte das Spiel zwischen Hapoel und Maccabi nicht stattfinden. Für Wirbel sorgt auch der Fan-Ausschluss im Europapokal.

Nach schweren Krawallen ist das Fußball-Stadtderby zwischen Hapoel Tel Aviv und dem Lokalrivalen Maccabi abgesagt worden. Die Polizei wies die Klubs kurz vor dem Anpfiff am Sonntagabend an, auf die Partie im gemeinsam genutzten Bloomfield-Stadion zu verzichten, da eine weitere Eskalation befürchtet wurde, nachdem Randalierer Feuerwerkskörper und Rauchgranaten geworfen hatten. Bei weiteren Ausschreitungen soll es mindestens 29 Verletzte und 40 Festnahmen gegeben haben.

Der Beginn der Partie war zunächst verschoben worden. Spieler, die sich bereits zum Aufwärmen auf dem Platz befanden, mussten wegen der Vorkommnisse in die Kabinen zurückkehren. Wenig später folgte die Absage. Mindestens drei Polizisten wurden ersten Angaben zufolge verletzt.

Fan-Ausschluss im Europapokal sorgt für Wirbel

Erst am Freitag hatte der Ausschluss von Maccabi-Fans vom Europacupspiel bei Aston Villa für Aufsehen und Empörung gesorgt. Der englische Premier-League-Klub hatte mitgeteilt, dass die Anweisung zum Ausschluss der israelischen Anhänger von der verantwortlichen Sicherheitsberatungsgruppe gekommen sei. Die Polizei der West Midlands habe Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit außerhalb des Stadions geäußert, da mit Protesten zu rechnen sei.

Im Fußball, aber auch in anderen Sportarten gab es zuletzt immer wieder propalästinensische Proteste bei Spielen und Wettbewerben mit israelischer Beteiligung. Hintergrund ist das israelische Vorgehen im Gazastreifen. Auch nach der Vereinbarung zwischen Israels Regierung und der islamistischen Terrororganisation Hamas zu einer Waffenruhe ist der tiefe Konflikt zwischen beiden Seiten noch längst nicht gelöst.

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