Eine deutsche Nullnummer beim vorletzten EM-Test

Um den Ruf der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war es auch schon einmal besser bestellt. Über Generationen hatte die DFB-Elf bei jeder Endrunde Angst und Schrecken verbreitet. Die Deutschen seien eine Turniermannschaft war im Zwei-Jahres-Takt rund um Welt- und Europameisterschaften regelmäßig zu vernehmen.

Dieser Nimbus ist dem deutschen Nationalteam zuletzt zusehends abhandengekommen. Vorrunden-Aus bei der WM 2018, Achtelfinal-Aus bei der EM 2021, Vorrunden-Aus bei der WM 2022 – es steht für Deutschland also einiges auf dem Spiel bei der EM im eigenen Land.

Zwei Erfolge gegen Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) haben bei den Gastgebern zuletzt eine kleine Aufbruchstimmung ausgelöst, die im Idealfall in den nächsten Tagen und Wochen zu einer flächendeckenden Euphorie ausarten soll, wie sie 2006 beim Sommermärchen anlässlich der Heim-WM zu spüren war.

Das vorletzte Testspiel dürfte die erfolgsverwöhnten deutschen Fußballfans nicht zu Jubelstürmen veranlasst haben. Der EM-Gastgeber kam am Montag in Nürnberg gegen die Ukraine über ein torloses Remis nicht hinaus.

In diesem Match offenbarte sich auch eine Schwäche der deutschen Nationalmannschaft: Es fehlt ein Goalgetter, der mit einer Aktion für die Entscheidung sorgen kann. Das Team von Julian Nagelsmann verjuxte im Duell mit der Ukraine zahlreiche Torchancen, war zugleich aber bei den Konterangriffen der Gäste nicht immer sattelfest. In der letzten Minute musste Torhüter Neuer gegen Yarmolenko retten.

Vor dem Auftaktmatch in München gegen Schottland (14.6.) treffen die Deutschen in ihrer letzten Vorbereitungspartie noch auf Griechenland. Bei der Endrunde warten neben den Schotten noch die Schweiz und Ungarn als Gruppengegner.

In Torlaune präsentierten sich zwei andere EM-Teilnehmer: England fertigte Bosnien nach einer starken zweiten Halbzeit mit 3:0 ab, Kroatien bezwang Nordmazedonien ebenfalls mit 3:0.