Rapid lässt Heimsieg liegen, in Dundee kündigt sich ein Krimi an

Rapid-Trainer Peter Stöger sollte recht behalten. Das Duell in der dritten Qualifikationsrunde zur Conference League werde ein Kampf in beiden Spielen sein, sagte er schon vor dem 2:2 am Donnerstagabend gegen Dundee United.
Im Rückspiel kommende Woche in Schottland ist somit alles möglich.
Bei der Aufstellung nahm Stöger wenig Rücksicht auf das Sonntag-Spiel bei Sturm Graz und schickt die derzeit nominell stärkste Elf zum Anpfiff – genauso wie vergangenen Sonntag beim 1:0 gegen Blau-Weiß Linz.

Eine kleine Überraschung gab es auf der Ersatzbank: Erstmals seit Anfang Juni stand Nikolaus Wurmbrand wieder im Kader und kam in der Schlussviertelstunde auch zum Einsatz.
Rapid hatte vor 18.930 Zuschauern mehr vom Spiel, blieb in den Angriffen aber oft ungenau und wurde nur selten zwingend. Auf der anderen Seite präsentierten sich die Schotten schnell, wendig und zielstrebig.
Das dritte Dahl-Tor
Wie schon gegen Decic Tuzi und gegen BW Linz stellte der Norweger Petter Nosa Dahl auf 1:0 für Rapid. Der Flügelspieler sprintete bei einer Hereingabe von Bolla in den Fünfer und traf zur Führung (27.).

Diese hielt aber nicht lange. Auf der anderen Seite ließ sich Sangare an der Toroutlinie überrumpeln, die flache Hereingabe von Sapsford schloss Watters zum 1:1-Ausgleich ab (34.).
Noch vor der Pause scheiterte Matthias Seidl erst nach einem Eckball-Trick (41.), doch dann traf er nach einem Abpraller in seinem 100. Pflichtspiel für Rapid zum 2:1 (44.).
Das Tor wird eine große Erleichterung für den Rapid-Kapitän gewesen sein, dessen Saisonstart eher schleppend gewesen war.
In Hälfte zwei machten die Gastgeber leichte Anpassungen, die Spieler an den Seiten unterstützen einander besser im Spielaufbau. Doch was fehlte, war das dritte Tor, das dieses wilde Spiel beruhigen hätte können.
Cvetkovic scheiterte nach einer Flanke an Goalie Kucherenko und an der Latte (60.), später wehrte der Ukrainer bei einem platzierten Sangare-Schuss sehenswert ab (70.).
Kurzer Aufreger
Bei einer Attacke von Cvetkovic im Strafraum gab es kurz Aufregung, doch der VAR sah schnell, dass zuerst der Ball gespielt worden war. Referee Godinho ließ weiterspielen.

Und dennoch schlug das enorm effiziente Team von Dundee wieder zurück. Sekunden, nachdem bei Rapid Dahl und Amane aus dem Spiel genommen worden waren, schloss Sapsford einen der wenigen Angriffe der Schotten zum 2:2 ab (75.).
Der Schock bei Rapid saß tief.
Weil das 3:2 durch Schaub wegen eines Abseits davor nicht zählte (92.), muss Rapid also im Hexenkessel von Dundee gewinnen.
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