Bitteres Aus im EM-Achtelfinale: Österreich scheitert an der Türkei

Bitteres Aus im EM-Achtelfinale: Österreich scheitert an der Türkei
Der historische Einzug in ein EM-Viertelfinale bleibt dem ÖFB-Team nach hartem Kampf verwehrt. Die Türkei siegt mit 2:1 und trifft nun auf die Niederlande.

Aus der Traum, geplatzt um 22.52 Uhr in Leipzig. Österreich erwischte im EM-Achtelfinale keinen perfekten Abend und verlor gegen die Türkei nach erbittertem Kampf 1:2. Heimflug statt Viertelfinale in Berlin gegen die Niederlande. Die Spieler lagen schwer enttäuscht auf dem Boden, mussten getröstet werden, während die Türken um sie herum ausgelassen feierten.

Teamchef Ralf Rangnick brachte die vermeintlich stärkste Startelf, statt Grillitsch spielte diesmal Laimer neben Seiwald im zentralen Mittelfeld. Beide Teams starteten das Spiel wie von der Tarantel gestochen und sorgten für eine atemberaubende Anfangsphase. Österreich wurde nach 15 Sekunden mit einer guten Aktion vorstellig. Im Gegenzug ging die Türkei nach einer Minute in Führung. Einen Eckball rettete Baumgartner auf der Linie, schoss Posch an, dann kratzte Goalie Pentz den Ball von der Linie, Demirals Schuss aber landete unter der Latte zum 1:0 für die Türkei. Das schnellste EM-Tor bei Entscheidungsspielen.

Turbulente Phase

Österreich zeigte sich nicht geschockt und reagierte, ein Schuss vom agilen Baumgartner ging knapp am langen Eck vorbei (3.). Er stand auch im Mittelpunkt nach einem Eckball von Schmid, der zwei Meter vor dem Tor an allen vorbei rollte, Baumgartner verfehlte letztlich knapp. Ebenso wie Lienhart mit einem Kopfball wenig später.

Es tat sich viel in Leipzig, das Tempo wurde hoch gehalten, weil auch die aggressiven Türken schnell und direkt nach vorne spielten und im Gegenzug sehr tief und kompakt verteidigten. Österreich tat sich schwer, Lücken für Tiefgänge zu finden, auch weil sich ab und zu technische Fehler ins Spiel mischten – und die Türken viele zweite Bälle sicherten und somit den Schwung aus dem Bestrebungen der Österreicher nahmen.

Für Gefahr sorgte einmal mehr Demiral, wieder nach einer Ecke, diesmal per Kopf. Es wurde eine zähe und Geduld fordernde Partie für die Österreicher, die knapp vor der Pause noch eine sehr gute Möglichkeit durch Baumgartner vorfanden, der nur knapp verfehlte.

FBL-EURO-2024-MATCH44-AUT-TUR

Rangnick brachte zur zweiten Hälfte für Schmid Stürmer Gregoritsch, der Arnautovic unterstützen und für Lufthoheit sorgen sollte, Baumgartner rückte auf die rechte Seite. Für Mwene kam auf der linken Seite Prass. Und die Österreicher starteten zielstrebiger und hatten gleich gute Möglichkeiten durch Arnautovic, der aus kurzer Distanz an Torhüter Günok scheiterte. Laimer tankte sich durch, schoss noch im Fallen am Tor der Türken vorbei. Ein Schuss von Posch wurde in letzter Sekunde geblockt.

Wieder eine Kopfsache

Nach der flotten Anfangsphase kamen die Türken wieder zum Durchatmen und abermals zum ausgelassenen Jubeln. Wieder aus einem Eckball, wieder durch Demiral, der Köpfchen bewies und zum 2:0 traf (59.). Auf den Tribünen gaben nun die Türken so richtig den Ton an, im Regen von Leipzig schwappte die Stimmung über.

Rangnick reagierte und brachte Wöber und Grillitsch für die Schlussphase. Österreich kämpfte sich zurück, Gregoritsch verkürzte auf 1:2. Abermals ein Tor aus einem Eckball, er traf letztlich aus kurzer Distanz (67.). Nun ging es hin und her in hohem Tempo, Österreich drückte, die Türkei lauerte auf Konter.

UEFA EURO 2024 -FUSSBALL/MÄNNER/EM/ACHTELFINALE: ÖSTERREICH -TÜRKEI

Dann gab es kurz Aufregung, Sabitzer wurde vor einer Ecke von einem aus dem Fanblock der Türken geworfenen Becher getroffen, spielte aber weiter. Die Türken positionierten alle Spieler vor dem Strafraum, die Österreicher suchten einen Weg hinein, oft ging es turbulent zu, oft fehlte eine Kleinigkeit zum Torerfolg. In der 94. Minute hatte Baumgartner den Ausgleich auf dem Kopf, Goalie Günok rettete die Türkei mit einer sensationellen Parade.

Das österreichische Fußball-Märchen ist ausgelesen, weil die Türken die richtigen Lehren aus dem 1:6 im März gezogen hatten.

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