DFB will Löw-Nachfolge "rund um die EM" finalisieren

Germany vs North Macedonia
Der deutsche Verband steht trotz der WM-Quali-Blamage gegen Nordmazedonien hinter dem Bundestrainer.

Oliver Bierhoff, Direktor des Deutschen Fußball-Bunds (DFB), hat Bundestrainer Joachim Löw nach der peinlichen Niederlage gegen Nordmazedonien in Schutz genommen und gleichzeitig den Zeitplan für die Präsentation von dessen Nachfolger konkretisiert. "Es wird in den nächsten Wochen weitere Gespräche und Treffen geben. Mein Plan ist es, dem DFB-Präsidium rund um die EM einen Nachfolger vorzuschlagen", sagte Bierhoff der Bild.

Heißt: Spätestens Mitte Juli bekommt Mister X einen Namen. Allerdings bedeutet der Zeitplan, dass es für Deutschland wohl kein ruhiges EM-Turnier (11. Juni bis 11. Juli) geben kann. Denn steht der Nachfolger von Löw, der seinen Abschied nach der EURO bereits angekündigt hat, vor der EM fest, fokussiert sich alles auf ihn. Nicht auszudenken wäre der Wirbel, wenn nach einer möglichen Auftaktniederlage gegen Weltmeister Frankreich Forderungen nach einer sofortigen Ablösung auftauchen würden.

Während des Turniers kann man Löw keinesfalls damit in die Parade fahren, seinen Erben zu präsentieren. Und sobald die EM für Deutschland beendet ist, wird der Druck auf den Verband täglich steigen, einen Namen zu nennen.

Keine Löw-Ablöse vor der EM 

Bierhoff hat bereits mit Kandidaten und deren Umfeld Kontakt aufgenommen. Die Liste der potenziellen Löw-Nachfolger dürfte sich nicht großartig geändert haben. Interne Lösungen wie Löw-Assistent Marcus Sorg und U21-Coach Stefan Kuntz stehen ebenso darauf wie der aktuell arbeitssuchende Ralf Rangnick. Am Osterwochenende vermied es Bayern-Trainer Hansi Flick zudem, sich für die neue Saison klar zum Rekordmeister zu bekennen.

Eine Ablösung von Löw noch vor der EURO ist aber erwartungsgemäß vom Tisch. "Das enttäuschende Spiel gegen Nordmazedonien ändert nichts an unserem Zeitplan", betonte DFB-Präsident Fritz Keller. Der 64-Jährige stellte zudem klar, dass man den "laufenden Prozess nicht permanent kommentieren" werde. "Dabei bleibt es."

Bierhoff gab sich aber überzeugt, dass Löw "sein letztes Turnier als Bundestrainer erfolgreich" gestalten werde. Was der DFB unter erfolgreich versteht, hatte Keller zuletzt im Februar erneut betont: Das Halbfinale. "Ich weiß, dass es ein sehr, sehr hohes Ziel ist. Aber ich glaube, als größter Sportfachverband der Welt müssen wir mit hohen Zielen arbeiten, alles andere ist nicht angebracht", sagte Keller damals. Angesichts der ersten Niederlage in einer WM-Qualifikation seit beinahe 20 Jahren und der EM-Gruppengegner Frankreich, Portugal und Ungarn wirkt dieses Ziel noch ambitionierter.

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