Der Bundespräsident verabschiedete ÖFB-U21 zu EM nach Italien

Bundespräsident Alexander Van der Bellen (li.) sprach am Freitag zum U21-Team.
"Es ist ein cooles Gefühl, normalerweise kennt man ihn nur aus dem Fernsehen", sagte Teamgoalie Alexander Schlager.

Österreichs U21-Fußball-Nationalteam hat am Freitag mit viel Optimismus im Gepäck die Reise zur EM in Italien und San Marino angetreten. "Wir haben uns super vorbereitet und mit dem Sieg gegen Frankreich ein positives Erlebnis gehabt. Diesen Flow und positiven Spirit gilt es, jetzt nach Italien mitzunehmen", gab Tormann Alexander Schlager die Marschroute vor der Abreise vor.

Kurz zuvor war der ÖFB-Tross von Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Spiegelsaal der Wiener Hofburg empfangen und offiziell verabschiedet worden. Van der Bellen näher kennenzulernen war für die Kicker ein nicht alltägliches Ereignis. "Es ist ein cooles Gefühl, normalerweise kennt man ihn nur aus dem Fernsehen, er macht einen sehr entspannten Eindruck", sagte Schlager. Kapitän Lienhart hatte im Namen des Teams die offizielle Rede gehalten. "Schon als kleiner Bub träumt man von solchen Ereignissen", so der Abwehrspieler des SC Freiburg.

"Wir haben am Dienstag mit Erstaunen und Begeisterung festgestellt, dass sie gegen Frankreich (Anm.: 3:1 im Testspiel) gewonnen haben. Da hat man gesehen, dass alles möglich ist", sagte Van der Bellen. Druck wollte das Staatsoberhaupt dem Team aber keinen machen. "Ich mache keinen Stress und sage, sie müssen siegen", so Van der Bellen. Er wird die ersten beiden Partien aus beruflichen Gründen verpassen, will sich das dritte Spiel aber im TV anschauen. 

Der Bundespräsident verabschiedete ÖFB-U21 zu EM nach Italien

Kapitän Lienhart (li.) hielte eine Rede.

Underdog

Für die ÖFB-Auswahl wird es am Montag (18.30 Uhr/live ORF eins) in Triest gegen Serbien erstmals Ernst. "Sie haben mit Luka Jovic den Topspieler der EM", ist sich ÖFB-Coach Werner Gregoritsch bewusst. Der 61-Jährige tauschte sich auch mit Frankfurt-Coach Adi Hütter über Reals Sommertransfer aus. "Er hat mir gesagt, dass er noch nie einen besseren Spieler trainieren hat können", so Gregoritsch.

Die weiteren Gruppengegner sind Dänemark (20. Juni) und Deutschland (23. Juni/jeweils Udine). "Unser Vorteil ist, dass, wenn man aufsteigen will, jeder mit drei Punkten gegen Österreich rechnet. Das ist unsere größte Chance", fühlt sich Gregoritsch in der Rolle des Underdogs wohl. Ähnlich sieht es auch ÖFB-Präsident Leo Windtner. "Ich bin sicher, dass die eine oder andere Überraschung möglich sein wird. Wir wissen, dass der Underdog unberechenbar sein und gewaltig fighten kann", sagte Windtner.

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"Spektakulär und abenteuerlich"

Der 3:1-Testsieg gegen Turnier-Mitfavorit Frankreich habe daran nichts geändert. "Ich glaube sicher, dass die Fachleute einmal aufgehorcht haben, aber meistens ist es so, dass die Leute argumentieren können, der Gegner war überheblich, hat eine schwere Vorbereitung gehabt. Das kann man auslegen, wie man will. Es war ein Testspiel, da kannst du nicht eins zu eins umlegen", verlautete der Steirer.

Die erstmalige EM-Teilnahme verglich er auch mit der Erstbesteigung des Mount Everest. "Es ist alles sehr spektakulär und abenteuerlich, da kann alles passieren. Du kannst beim ersten Basislager abbrechen, weil du es einfach nicht packst, du kannst es aber auch nach oben schaffen, wenn es ein Flow wird", sagte Gregoritsch. Nur dabei zu sein, sei für ihn zu wenig. "Wir wollen schon etwas erreichen", betonte der ÖFB-Coach.

Wichtig sei auf dem Weg dahin auch die mentale Komponente. "Wir müssen an uns glauben", so Gregoritsch. Den Ausfall von Lovric bezeichnete der ÖFB-Trainer als "fürchterlich". Der 21-Jährige sei auch aufgrund einer starken Leistung in der Quali im Auswärtsduell mit Serbien ein Thema für einen Einsatz im EM-Auftaktspiel gewesen. "Es ist ganz schlimm, weil er auch im Training gezeigt hat, dass er uns sehr geholfen hätte bei der EM", so Gregoritsch.

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