Blick hinter die Kulissen: Wie Teamchef Rangnick die Champions League sieht

Blick hinter die Kulissen: Wie Teamchef Rangnick die Champions League sieht
Ralf Rangnick arbeitet als Experte bei Canal+. Der Super-Spieltag hat auch den ÖFB-Teamchef begeistert.

Drei Bildschirme  hängen an der Wand im Zimmer, in dem die Experten von Canal + im Auhof-Studio den spektakulären Schlusstag in der Ligaphase der Champions League verfolgen. Auf einem wird das Spiel Sturm Graz gegen RB Leipzig in einem sogenannten Tactical Feed gezeigt, in dem nur die Hauptkamera von der Tribüne filmt und somit die taktischen Formationen gut zu erkennen sind. Auf einem anderen läuft eine Konferenz und auf dem dritten das eigene TV-Signal. 

„Ich schaue eigentlich meistens das normale TV-Bild“, sagt Österreichs Teamchef Ralf Rangnick, der gemeinsam mit Johnny Ertl und Christopher Trimmel für das Fachwissen engagiert wurde. 

Der gespannte Blick auf die Live-Tabelle 

Wer glaubt, dass hinter den Kulissen große taktische Diskussionen geführt werden, der irrt. Der Abend verläuft fast wie in normalen Haushalten im Land.  Rangnick beobachtet das Spiel an diesem besonderen Abend mit 18 Partien gleichzeitig wie Millionen andere Fußballbegeisterte auch: Mit dem Handy in der Hand gibt der 66-Jährige beinahe jedes Tor in der Runde durch und sagt, welche Auswirkungen das in der Livetabelle hat. 

Die wichtigste Information wurde schon vor dem Spiel gegeben, als der Deutsche im Vorlauf der Sendung die Frage von Moderatorin Elisabeth Gamauf nach dem Trainerjob  bei Borussia Dortmund im Sinne aller Österreich-Fans beantwortet hatte. Dass wenig später in der Expertenrunde die Meldung deutscher Medien aufpoppt, wonach sich Dortmund mit Niko Kovac geeinigt habe, wird gar nicht kommentiert. Nur bei den Sendungsverantwortlichen wird darüber gesprochen, dass Kovac somit für die Donnerstagsanalyse der Europa League im Studio ausfällt.

Ein Tor zum schlechtesten Zeitpunkt

Dass Sturm ausgerechnet in jenen Minuten das Siegestor gegen Leipzig erzielt, als die TV-Experten auf dem Weg von ihrem Zimmer ins Studio sind, ist Pech. Aber das wird in der Pausenanalyse nicht auffallen. Die Mitarbeiter von Canal+ sind gut vorbereitet. Bilder und TV-Analysen sind mit Rangnick und Kollegen abgesprochen und werden eingespielt.

Blick hinter die Kulissen: Wie Teamchef Rangnick die Champions League sieht

Rangnick wirft natürlich mehrere Blicke auf seine Teamspieler. In welcher Rolle so mancher in seinem Klub eingesetzt wird, verwundert ihn. „Spielt eigentlich David?“, fragt er in der zweiten Hälfte.

114 Mitarbeiter für einen Abend

Die Sendung geht bis  Mitternacht. Ein intensiver Abend geht zu Ende. 60 Leute waren im Wörthersee Stadion in Klagenfurt  im Einsatz. Im Studio waren es noch einmal 54. Für Rangnick ist das beinahe business as usual. Er schätzt seinen TV-Fußball-Konsum auf „zwei bis drei  Spiele pro Woche. Also werden es so zwischen 100 und 150 pro Jahr sein. Und dann kommen auch unsere eigenen Partien  dazu.“ Die  nächste ist am 20. März im Nations League-Play-off gegen Serbien.

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