Große Herausforderung für die WSG: Wie kriegt man Real Madrid aus dem Kopf?

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ 1. RUNDE: WSG TIROL - TSV EGGER GLAS HARTBERG
In Tirol herrscht ein großer Hype rund um das Testspiel gegen die Königlichen am Dienstag. Vorher wartet aber noch das Liga-Match gegen den LASK.

In der 95-jährigen Vereinsgeschichte hat es wohl noch nie so ein Griss um die WSG Tirol gegeben wie in den vergangenen Tagen. Seit bekannt wurde, dass Real Madrid am Dienstag das Tivolistadion beehrt (19 Uhr, live ORF Sport+)und gegen den Tiroler Bundesligisten das einzige Vorbereitungsspiel auf europäischen Boden bestreitet, geht’s drunter und drüber.

In 40 Minuten waren alle 15.200 Karten vergriffen, auf Online-Börsen werden die Tickets um bis zu 400 Euro gehandelt. Die Geschäftsstelle der WSG Tirol wurde mit Mails bombardiert. „Bei mir melden sich Leute, von denen ich seit 20 Jahren nichts mehr gehört habe“, sagt WSG-Tirol-Coach Philipp Semlic. „Das ist das Spiel des Jahres in Österreich.“

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WSG-Coach Philipp Semlic bejubelte in der ersten Runde einen 4:2-Heimsieg gegen Hartberg

Großer Hype

Alles dreht sich nur um Real Madrid und der Hype rund um Kylian Mbappé, Vinicius Junior & Co. ist für Cheftrainer Philipp Semlic durchaus eine Herausforderung. Immerhin wartet am Sonntag (17 Uhr) noch das Heimspiel gegen den LASK.

 „Wir probieren es, den Fokus auf das LASK-Match zu haben. Aber wir sind alle nur Menschen. Ich war auch noch nie bei so einem Spiel dabei.“ Für Stürmer Tobias Anselm fühlt „es sich fast wie Champions League an.“

Gefestigtes Fundament

Die WSG Tirol ist so gut wie noch nie in eine Bundesliga-Saison gestartet und durfte sich nach dem 4:2-Auftaktsieg gegen Hartberg sogar Tabellenführer nennen. „Wir sind sehr weit und haben ein gefestigtes Fundament“, lobt Philipp Semlic. „Die Leistung gegen Hartberg wird aber nicht reichen, um den LASK zu besiegen.“

Aber genau das ist eben die Vorgabe des Trainers, der seinen Spielern ein neues Mindset verpasst hat. Weg von der duckmäuserischen Herangehensweise hin zu einem überzeugten Auftreten. 

„Der Zugang war oft: Wir müssen nicht gewinnen, wir können“, sagt Semlic, inzwischen hat sich die Denke eingebürgert. „Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen.“ Nachsatz: „Auch gegen Real.“

Sondererlaubnis

Die Real-Stars absolvieren am Dienstag das Vormittagstraining noch in Madrid und reisen per Charter nach Tirol, wo sie ein Tageshotel beziehen. Gleich nach Schlusspfiff geht’s zurück nach Spanien. Real bekommt dafür eine Sondererlaubnis für einen späten Start am Flughafen Innsbruck.

Sonderschichten absolvieren seit Tagen auch die Greenkeeper und Platzwarte im Tivolistadion. Der desolate Rasen ist eigentlich einer Spielwiese für die Königlichen nicht würdig. Deshalb wurde eifrig gedüngt, getrimmt – und sogar gefärbt. Nach dem Match gegen den LASK wird die Rasencrew deshalb bis 22 Uhr im Einsatz sein.

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