Verletzte trüben Austria-Sieg - Druck im Abstiegskampf steigt

FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA / QUALIFIKATIONSGRUPPE: FC FLYERALARM ADMIRA - FK AUSTRIA WIEN
Pichler ist angeschlagen, Fitz muss operiert werden. Im Tabellenkeller wird derweil jedes Spiel zum "Krieg".

Die Austria hat das erste Teilstück auf dem Weg zur Rettung einer Saison mit vielen Tiefs geschafft. Das 2:0 bei der Admira am Dienstagabend bedeutete die fixe Teilnahme am Europa-League-Play-off. Ähnlich wie Stadtrivale Rapid in der Vorsaison eilen die Favoritner derzeit von Sieg zu Sieg in der Qualifikationsgruppe. Bis zum Play-off-Startschuss am 8. Juli will die Austria nun keinesfalls nachlassen.

"In den nächsten Spielen wollen wir das Maximum rausholen und bestmöglich auf die Play-off-Spiele vorbereitet sein", sagte Christoph Monschein. Der erstmals seit Februar als Torschütze erfolgreiche Stürmer durfte sich mit seinem Team über den nächsten Schritt nach vorne freuen. Dies taten auch einige Austria-Fans, die über umliegende Bäume die Ränge der BSFZ-Arena erklommen hatten und ihre Mannschaft nach Schlusspfiff feierten.

Fu§ball, FC Flyeralarm Admira - Austria

Lange Pause für Fitz

Trainer Christian Ilzer indes freute sich über eine "souveräne Partie" gegen eine Elf, die mit mitunter harten Bandagen kämpfte. Gestört wurde Austrias Glückseligkeit denn auch von Verletzungen der Offensivkräfte Benedikt Pichler und Dominik Fitz. Pichler musste am Knie verletzt vom Feld, 1:0-Torschütze Fitz erwischte es deutlich härter. Er zog sich einen Riss des linken Syndesmosebands zu und wird sich am Freitag einer Operation unterziehen. Damit fällt Fitz wohl drei Monate aus.

Für die Austria geht es nun daheim gegen St. Pölten, dann in Altach und dann wieder in Wien gegen Mattersburg weiter. "Wir wollen das erste Play-off-Spiel zu Hause spielen, da haben wir noch etwas zu erledigen. Das Beste ist sicher, wenn wir mit lauter Siegen ins Play-off gehen", meinte Ilzer auf Sky.

Wichtig sei, dass die Mannschaft mental und körperlich frisch bleibe. Für die Austria ergibt sich im dichten Terminprogramm nun aber die Möglichkeit, dem einen oder anderen Akteur Pausen zu gönnen. Der Formaufbau stimmt. Immerhin wurden die Favoritner in den vergangenen 16 Runden auch nur einmal besiegt, wie Ilzer in der Südstadt hervorstrich.

Vergebener Sieg

Diesen Sieg landete Altach. Die Vorarlberger kristallisieren sich als Gegner im Play-off-Halbfinale - der Erste der Quali-Gruppe bestreitet zunächst ein Heimspiel gegen den Zweiten - nun schon deutlich heraus. Sie liegen fünf Punkte hinter der Austria und haben ihrerseits fünf Zähler Vorsprung auf den SV Mattersburg, den sie mit einem 1:1 im direkten Duell auf Distanz hielten. Es wäre freilich mehr möglich gewesen. So scheiterte Sidney Sam per Elfmeter 20 Minuten vor Schluss an SVM-Torhüter Markus Kuster.

Alex Pastoor sah damit das dritte 1:1-Remis seines Teams in Folge. In der Quali-Gruppe war es das insgesamt fünfte Unentschieden der noch unbesiegten Rheindörfer im siebenten Spiel. Pastoor sah erneut zu wenig Fokussierung im Spiel seiner Elf. "Nach zehn Minuten habe ich gedacht, heute bleibe ich 90 Minuten auf der Bank sitzen, so überlegen waren wir. Doch dann haben wir den Druck und die Spannung vermissen lassen", erklärte der Niederländer. Altach trifft nun am Samstag in Innsbruck auf die WSG Tirol, ehe die Austria dann am Dienstag im "Ländle" gastiert.

Einer von Vier gewinnt

Unten waren es dann nur noch vier. Der SV Mattersburg (18 Punkte), SKN St. Pölten (16), die WSG Tirol (15) und Admira (14) kämpfen in den verbleibenden drei Runden um den Klassenerhalt. Schon am kommenden Samstag (Spiele ab 17.00 Uhr) könnte eine weitere Entscheidung fallen: Sollte Mattersburg im eigenen Stadion die Admira schlagen, dann wären auch die Burgenländer alle Abstiegssorgen vorzeitig los. "Dieser Punkt war Goldes wert, weil nun können wir gegen die Admira den Klassenerhalt fixieren", betonte SVM-Trainer Franz Ponweiser deshalb unmittelbar nach dem Schlusspfiff in Altach.

St. Pölten war nach einer 1:0-Pausenführung bis zur 83. Minute punktegleich mit Mattersburg, musste sich aber am Ende noch mit einem 1:1 gegen das bisherige Schlusslicht WSG Tirol begnügen. Deshalb hat der SKN nun nicht vier, sondern nur zwei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrang. "Wir haben eine riesengroße Chance liegen gelassen. Wir haben einen toten Gegner zum Leben erweckt", ärgerte sich Trainer Robert Ibertsberger auf Sky über vergebene Konterchancen.

Fu§ball, FC Flyeralarm Admira - WSG Tirol

"Oberstes Gebot im Abstiegskampf ist, Ruhe zu bewahren, und das mache ich sicherlich. Wir sind letztes Jahr aufgestiegen, weil wir bis zum letzten Spieltag cool und clever waren, und das brauchen wir jetzt auch. Ich sage, wir bleiben hundertprozentig drin", versicherte WSG-Tirol-Coach Silberberger. Sein Tormann Ferdinand Oswald weiß, dass dies ein hartes Stück Arbeit wird: "Diese zehn Spiele in fünf Wochen sind extrem anstrengend, es ist ein extremer Abnützungskampf, auch mental."

Die Tiroler starten am Samstag mit einem Heimspiel gegen Altach in die letzte Phase der Meisterschaft, müssen dann am Dienstag nach Mattersburg, ehe es vielleicht am 4. Juli zum alles entscheidenden Showdown in Innsbruck mit der Admira kommt. Diese gastiert davor noch in Mattersburg und spielt zu Hause gegen St. Pölten. "Wir haben jetzt drei Endspiele vor uns. Es wird bis zuletzt spannend bleiben", versprach Admira-Coach Zvonimir Soldo, dessen Team nun schon vier Runden (je zwei Remis und Niederlagen) und damit am längsten sieglos ist.

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