Die Admira wird trotz Klassenerhalts ein Facelifting bekommen
Die Admira geht in ihre zehnte Bundesliga-Saison in Folge. Und das ist durchaus bemerkenswert – nur Austria, Rapid, Salzburg und Sturm sind noch länger in Österreichs höchster Spielklasse vertreten.
Aber in diesem Jahr war es knapp, ganz knapp sogar. Die Admira bettelte am Samstag im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt bei WSG Tirol mehrmals um ein Gegentor, hielt aber mit mehr Glück als Verstand ein 0:0 und durfte über den Klassenerhalt jubeln, während die Wattener den bitteren Gang in die 2. Liga antreten müssen.
Damit hielt eine weitere Admira-Serie. Vor 101 Jahren ist der Klub erstmals in die oberste Spielklasse Österreichs aufgestiegen. Seit 1919 ist man drei Mal sportlich abgestiegen, immer als abgeschlagener Letzter. Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt wurden allerdings immer positiv gestaltet. So auch in diesem Jahr.
Und trotzdem wird in der Südstadt kein Stein auf dem anderen bleiben. Die Mannschaft wird ein neues Gesicht bekommen. „Wir wollen mehr auf die eigene Jugend setzen, aber auch mit dem einen oder anderen ausländischen Spieler die Qualität des Kaders verbessern“, kündigte Felix Magath, Fußballchef von Klubbesitzer Flyeralarm, an.
Torflaute
Wo die Probleme der Admira liegen, zeigt die Anzahl der erzielten Tore: Nur 29 wurden in den 32 Spielen erzielt. Das ist der Tiefstwert der zwölf Bundesligisten. Zwölf Tore gingen auf das Konto von Sinan Bakis, zehn davon erzielte der Deutsch-Türke allerdings im Herbst. 2020 plagte Bakis dann allerdings die Torflaute. Es folgten nur mehr zwei weitere Treffer in 14 Runden.
Es soll Unstimmigkeiten gegeben haben, besonders als die Admira eine Option gezogen hatte, durch der sich sein Vertrag bis 2021 verlängerte. Allerdings wäre dies im Fall eines Abstiegs null und nichtig gewesen. Bakis fehlte am Tivoli. Auch wenn Magath meinte, dass er davon ausgehe, dass der 26-Jährige „zu unserem Kader zählt“, ist sein Abgang wahrscheinlich. Ein Angebote vom niederländischen Klub Heracles Almelo soll es laut der Kronen Zeitung geben, das angeblich finanziell aber nicht den Admira-Vorstellungen entspricht.
Mehr als 30 Spieler standen bisher im (viel zu großen) Kader. Es wird zahlreiche Abgänge geben, wohl deutlich mehr als jene, die schon feststehen. Neben Jonathan Scherzer, der zum WAC wechselt, werden auch Kolja Pusch, Fabio Strauss, Bjarne Thoelke, Seth Paintsil, Mario Pavelic und Jung-min Kim keine Zukunft in der Südstadt haben. Mit den beiden Letztgenannten sind zwei der drei Spieler, die auf Wunsch von Ex-Trainer Klaus Schmidt erst im Jänner geholt wurden, schon wieder weg.
Bleiben wird aller Voraussicht nach Trainer Zvonimir Soldo. Der Kroate machte zwar nicht immer eine glückliche Figur, setzt aber zu 100 Prozent um, was Magath, der ihn in die Südstadt geholt hat, vorgibt. Und was der ehemalige Bayern-Meistertrainer will, wird bei der Admira auch gemacht. Das beweist eine Begebenheit, die sich am Samstag am Innsbrucker Tivoli abgespielt hat. Mehrmals hatte sich Tribünengast Magath lautstark über die seiner Ansicht falschen Laufwege von Morten Hjulmand mokiert. Das blieb nicht ungehört: Der junge Däne wurde als erster Admira-Spieler ausgetauscht.
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