Alt, aber wieder gut: Darum steht Ranftl für den Höhenflug der Wiener Austria

„Wie soll es mir schon gehen? Gut natürlich.“ Unnötige fernmündliche Frage, klare Antwort. Reinhold Ranftl war vergangenen Samstag ein entscheidender Faktor, dass die Austria sich im Cup-Viertelfinale in Graz gegen Sturm durchsetzte. Ein Tor erzielt, eines vorbereitet. Am Freitag reisen die Violetten zwecks Wiedersehens wieder nach Graz, diesmal fordert man in der Liga Tabellenführer Sturm.
Der 33-jährige Routinier ist guter Dinge, dass der letzte Samstag keine Eintagsfliege war. Wobei Eintagsfliegen ihr ganzes Leben Geburtstag haben.
Ranftl genießt den aktuellen Höhenflug. „Ich bin seit zweieinhalb Jahren bei der Austria. So viele schöne Phasen hatten wir ja nicht. Und zehn Siege in Folge hast du als Spieler in deiner Karriere auch nicht so oft.“ In der Vergangenheit kritisiert, jetzt gelobt. Das alte Lied.
„Der Zuschauer beurteilt immer den einzelnen Spieler. Funktioniert die Mannschaft nicht, kommt jeder Einzelne nicht zur Geltung.“ Die These besitzt auch im umgekehrten Fall Gültigkeit.

Der Steirer Ranftl schwärmt vom Lauf der Wiener, der schon seit dem Herbst anhält. „Man hat gesehen, dass eine Mannschaft auf dem Platz war. Alle haben ein Ziel, wissen um ihre Aufgaben.“
Vor allem die Verpflichtung von Aleksandar Dragovic entpuppte sich für die Violetten als Königstransfer. „Er strahlt etwas aus und besitzt Qualität. Eigentlich ist er immer noch zu gut für die Liga“, so Ranftl, der bei Dragovic immer noch den Hunger nach Titeln erkennt.
Er selbst wurde zwei Mal Meister, einmal mit dem LASK, einmal mit Schalke 04, allerdings beide Male in der zweiten Liga. Von der Meisterschaft möchte er nicht träumen. „Natürlich will ich etwas gewinnen, aber es gibt auch andere richtig gute Vereine, die eher darauf Anspruch haben.“
Demütig bleiben
Der Rechtsverteidiger gemahnt seine Kollegen, mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben. „Wir können den Sieg schon richtig einordnen. Sturm ist fußballerisch das bessere Team, spielt nicht umsonst in der Champions League.“
Daher muss man das Niveau der eigenen Leistung beim zweiten Duell anheben. „Mit mehr Selbstvertrauen bekommen wir hoffentlich mehr Ruhe. Wir können sicherlich mehr.“
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