Mattersburg schockt Sturm, Remis zwischen SKN und Admira
Nach dem Aus im Cup-Viertelfinale gegen den LASK hat Sturm auch das zweite Pflichtspiel dieses Jahres verloren. Die Grazer unterlagen am Sonntag im Bundesliga-Heimspiel Mattersburg mit 1:2 und liegen im Kampf um den Einzug in die Meisterrunde sechs Punkte über dem Strich.
Im Keller-Duell zwischen St. Pölten und der Admira gab es keinen Sieger. Die Gäste retteten nach einem 0:2-Rückstand doch noch einen Zähler.
Matchwinner Gruber
Der ehemalige Sturm-Spieler Andreas Gruber wurde mit einem frühen Doppelpack (10., 14.) zum Mattersburger Matchwinner in Graz. Gruber war im Zusammenspiel mit Andreas Kuen nicht zu halten. In der 10. Minute verwertete der 24-Jährige eine Maßflanke seines Offensivpartners per Kopf zur Führung, nach idealem Lochpass von Kuen schoss er eiskalt auch zum 2:0 ein (14.) und hält als bester SVM-Torschütze nun bei neun Treffern. Jakob Jantscher gelang per Freistoß nur der Anschlusstreffer (67.).
Sturm-Trainer Nestor El Maestro musste sechs Stammspieler vorgeben und schickte gegenüber dem Cupspiel vier neue Kräfte aufs Feld. Das Angreifer-Trio blieb unverändert und hatte in der 9. Minute die Riesenchance auf die Führung. Bekim Balaj und Philipp Huspek konnten mit einer guten Hereingabe von Thorsten Röcher aber nichts anfangen.
Und im Gegenzug schlugen die Burgenländer erstmals zu. Vier Minuten später war das Duo Gruber-Kuen nach Ballverlust von Christoph Leitgeb wieder erfolgreich, die dritte Chance von Gruber nach Kuen-Vorarbeit konnte Torhüter Jörg Siebenhandl entschärfen (24.).
Danach allerdings war der Nachmittag für Gruber beendet. Der Offensivspieler, der nach einer Verletzungspause erstmals seit 2. November wieder im Einsatz war, humpelte nach Foul von Tobias Koch in der 29. Minute verletzt vom Feld. "Das war das vierte, fünfte Foul innerhalb von 25 Minuten. Mir hat es das Knie ausgedreht, ich hoffe, dass es nicht zu viel ist", sagte Gruber im Sky-Interview.
Unterhaltsame zweite Hälfte
Der Mattersburger Schwung litt darunter. Sturm, bis dahin behäbig und mit vielen unerzwungenen Ballfehlern, kam besser ins Spiel, Huspek und Jakob Jantscher vergaben im Doppelpack die großen Chance auf den Anschlusstreffer vor der Pause (34.).
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich eine unterhaltsame Partie mit vielen Strafraumszenen und guten Chancen auf beiden Seiten. Die Burgenländer vergaben zwei große Chancen auf die Entscheidung (51., 59.), ehe Jantscher nach einem umstrittenen Handspiel per Freistoß die Partie wieder spannend machte.
Die im bisherigen Saisonverlauf anfällige Defensive der Mattersburger hielt mit dem neuen Abwehrchef Jano im Finish im Verbund mit Torhüter Markus Kuster dann aber dicht. Florian Hart (80.) hätte vorzeitig alles klar machen können, sein Schuss fiel aber zu unplatziert aus. Den zweiten Sieg in den jüngsten zehn Spielen und den Vorstoß auf Rang neun ließ sich Mattersburg nicht mehr nehmen. Die Grazer kassierten schon die fünfte Niederlage im zehnten Saisonheimspiel.
Situation im Keller unverändert
Die Admira erkämpfte sich im ersten Spiel nach der Installation von Felix Magath als Fußball-Chef von Hauptgeldgeber Flyeralarm einen Punkt . Die Südstädter holten zum Frühjahrsauftakt in der Bundesliga einen 0:2-Rückstand beim SKN St. Pölten mit zwei Toren in der Schlussviertelstunde auf. Der 2:2-Ausgleich gelang Roman Kerschbaum in der Nachspielzeit (91.).
Davor hatten Dominik Hofbauer per Freistoß (54.) und Pak Kwang-ryong per Kopf (61.) den SKN mit einem Doppelschlag in Führung gebracht. Sinan Bakis gelang der Anschlusstreffer (77.). An der Tabellensituation im Kampf um den Klassenerhalt änderte sich durch das zweite Remis im zweiten Niederösterreich-Duell der Saison wenig. St. Pölten blieb einen Zähler vor der Admira. Beide Teams wurden aber vom SV Mattersburg (2:1 bei Sturm) überholt.
Für St. Pölten begannen im ersten Ligaspiel nach Ende der Transfersperre wie zuletzt beim Cup-Aus im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten Wacker Innsbruck mit Christoph Klarer, Nico Gorzel und Alan Carius drei Neuzugänge. Statt des angeschlagenen Christoph Riegler hütete Thomas Vollnhofer das Tor. Der 18-jährige Christoph Messerer stand erstmals in der Startformation.
Bei der Admira waren mit Mario Pavelic und Markus Pink von Beginn an zwei Neue von Beginn an mit von der Partie. Die Südstädter hatten vor der Pause mehr vom Spiel, machten aus dem Mehr an Ballbesitz aber wenig. Die einzige Großchance vergab Bakis, der nach einem Eckball aus fünf Metern frei stehend den Ball nicht im Tor unterbrachte (7.). St. Pölten gab nur durch Alan Carius einen Warnschuss ab (30.).
SKN-Negativserie ging weiter
Die bis dahin schwache Partie nahm nach Seitenwechsel Fahrt auf. Ein erstes Kopftor von Pak nach einer Freistoßflanke wurde wegen knappen Abseits nicht anerkannt (51.). Drei Minuten später klingelte es nach einer weiteren Standardsituation. Der eingewechselte Hofbauer versenkte den Ball perfekt im rechten Kreuzeck. Der Mittelfeldmann servierte Pak mit einem Corner auch den zweiten Treffer auf den Kopf - und diesmal zählte er auch.
Die Admira schlug zurück. Nach einem Querpass von Roman Kerschbaum kam der eingewechselte Erwin Hoffer nicht richtig an den Ball. Der hinter ihm lauernde Bakis versenkte ihn aber zu seinem elften Liga-Saisontor. Magath schöpfte auf der Tribüne der NV Arena noch einmal Hoffnung - und durfte sich am Ende noch über einen Punkt freuen. Ein gut gespielter Ball von Pavelic fand Kerschbaum, der gekonnt abschloss.
Der SKN blieb damit bereits im sechsten Pflichtspiel in Serie sieglos. Von den vergangenen elf Ligaduellen mit der Admira wurde nur eines gewonnen. Zu Hause hat man die Südstädter seit Sommer 2016 nicht mehr bezwungen.
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