Proteste bei Austria vs. Rapid gegen das Verbot der Auswärtsfans

Keine Auswärtsfans: Die Austrianer feierten vor einer violetten Kulisse
Mit dem 2:1-Derbysieg gegen Rapid feierten die violetten Fans eine Party - diesmal ohne Anhänger aus Hütteldorf.

Extrem laut wurde es erst in der 41. Minute. Die Austria hatte durch einen Elfmeter ausgeglichen, Dominik Fitz bejubelte das 1:1 und auf den Tribünen tobten die violetten Anhänger.

Davor war doch aufgefallen, dass das 344. Wiener Derby etwas anders abgelaufen ist. Die Gästesektor war – zum ersten von insgesamt vier Mal – nicht mit den Fans des Rivalen gefüllt. Die Austria hatte 23 soziale Institutionen eingeladen, für jeden Bezirk einen, um einen leeren Block zu verhindern.

Ohne Rapid-Fans fiel aber auch das gegenseitige Aufstacheln der Anhänger-Gruppen vor dem Hauptakt weg. Es war also zum Anpfiff von Schiedsrichter Weinberger stimmungsvoll, aber es brodelte weniger als bei den vergangenen Duellen. Und, das sollte nicht vergessen werden: es war friedlich.

Umgedrehte Botschaft

Die Fans in Violett machten auch kein Geheimnis daraus, dass ihnen die Rivalen abgehen. Auf der Osttribüne wurden als Zeichen des Protests sämtliche Transparente verkehrt aufgehängt – bis auf zwei: „Heut’ ist kein echtes Derby“ und „Ein Derby lebt von: Rivalität“. Violett wünschte sich offenbar Grün an den Verteilerkreis.

So wenige Grüne wie wohl noch nie waren nach Favoriten gekommen. Die Klubspitzen haben vereinbart, sich künftig gegenseitig einzuladen. Aber eben für diese vier Klassiker gibt es einen Verzicht auf die Logenplätze, um sich nicht über die Fans zu stellen, die ein Public Viewing organisiert hatten.

Beim 0:1 durch Sangare jubelten nur die Betreuer und weiter oben eine Handvoll Rapidler, die wohl über befreundete Austrianer zu Karten gekommen waren.

Fitz sorgte für die Wende – und gleich nach der Pause mit dem Freistoß zum 2:1 für violette Party-Stimmung. Sie sollte an diesem Sonntag nicht mehr zu Ende gehen.

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