Aufregung nach dem hitzigen Cup-Duell zwischen LASK und Rapid

Aufregung nach dem hitzigen Cup-Duell zwischen LASK und Rapid
Zwei Ausschlüsse, viele Chancen und umstrittene Entscheidungen: Einigen Zündstoff hatte das Halbfinale zu bieten.

Eines ist sicher: Das Halbfinale des ÖFB-Cups zwischen dem LASK und Rapid war nichts für schwache Nerven. Erst nach 120 Minuten bzw. dem anschließenden Elfmeterschießen stand Rapid als Final-Gegner von Salzburg fest. Die Partie hatte die nötige Cup-Dramatik in sich: Es gab drei Ausschlüsse, einige umstrittene Schiedsrichterentscheidungen, zwei Lattentreffer und obendrauf musste Rapid-Coach Didi Kühbauer die Verlängerung sowie das Elferschießen von der Tribüne aus verfolgen. 

Die Szene, die dazu geführt hatte, dass der Gäste-Trainer den Weg auf die Zuschauerränge antreten musste, ereignete sich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit. Ein brutales Foul von LASK-Mittelfeldmann Peter Michorl an Thomas Murg hatte statt der klaren Roten Karten nur Gelb zur Folge. Maximilian Hofmann verlor die Nerven und sah wegen Kritik an Schiedsrichter Markus Hameter glatt Rot. Nicht nur der Gäste-Verteidiger musste das Spielfeld verlassen, sondern auch sein Trainer, dem die Entscheidung des Unparteiischen sauer aufstieß. 

"Wenn man da keine Rote gibt, dann braucht man nie eine Rote geben. Dann muss man gefährliches Spiel neu definieren", sagte Kühbauer nach der Partie. 

"Hergefahren, um weiterzukommen"

Für den 48-Jährigen war das Match der "erwartet harte Fight". Mit einem Mann wurde es bei den favorisierten Linzern umso schwieriger für seine Truppe. "Der LASK hat in der ersten Hälfte Vorteile gehabt, wir waren in der zweiten weit besser im Spiel. Und hinten raus mit einem Mann weniger war es so, dass das Elferschießen eigentlich die einzige Chance war, die wir hatten. So war's auch zum Glück".

Am Ende war Kühbauer erleichtert, die Chance auf das internationale Geschäft gewahrt zu haben: "Wir sind hergefahren, um weiterzukommen. Keiner hat auf uns gesetzt. Aber im Fußball muss erst mal gespielt werden. Die Burschen haben alles reingehaut und sind belohnt worden".

Am Ende nahm er seine Spieler in Schutz. "Die Spieler sind ja so hingestellt worden, als ob sie nicht gerne für den Verein spielen wollen. Ich will aber nichts aufkochen. Wir haben sportlich gewonnen, das ist wichtiger", erklärte Kühbauer.

Schlechte Chancenverwertung

Sein Gegenüber war dementsprechend enttäuscht. "Für uns ist das natürlich sehr, sehr enttäuschend und bitter, wir waren die klar bessere Mannschaft. Heute hat es einfach nicht sein wollen. Jetzt hängt uns die Kinnlade runter", sagte LASK-Coach Oliver Glasner, der zugleich mit der Chancenverwertung seines Teams haderte. "Wir haben eine Vielzahl an Chancen nicht verwertet. Man kann der Mannschaft aber nichts vorwerfen, sondern ich gratuliere ihnen zur Leistung", sagte Glasner, der Medienberichten zufolge Begehrlichkeiten in Deutschland geweckt hat. 

Ähnlich sah es auch der einzige LASK-Torschütze in der regulären Spielzeit, Thomas Goiginger: "Wir haben eine Superleistung gebracht, aber die Chancen nicht so verwertet wie normal. So verliert man dann eben ein Cupspiel. Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft und hatten die besseren Chancen", sagte der 26-Jährige und bediente sich einer alten Fußball-Floskel: "Der Cup hat eigene Gesetze".

Nach dem verlorenen Elfmeterschießen gab es für die Linzer eine weitere schlechte Nachricht. In den Tumulten nach dem endgültigen Spielende sah LASK-Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl Rot. Die Kameras haben die Szene, die dazu geführt hatte, jedenfalls nicht eingefangen, sondern lediglich seine Proteste dagegen. Somit fehlt Ranftl am kommenden Sonntag gesperrt - und da ist ausgerechnet  Salzburg zum Bundesliga-Spitzentanz zu Gast. 

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