Grazer Cup-Träume geplatzt: Salzburg als Party-Schreck

Grazer Cup-Träume geplatzt: Salzburg als Party-Schreck
13.000 Fans feierten den GAK im Cup-Halbfinale an, doch der Meister aus Salzburg siegte trocken.

Der Traditionsverein GAK ist wieder im Höhenflug. 2013 hatten die Grazer in den Tiefen des Unterklassenfußballs ihren Neustart begonnen. Jedes Jahr gab es am Ende der Saison den Aufstieg. Jetzt stehen die Roten aus Graz vor der Rückkehr in die Bundesliga, führen die Regionalliga Mitte an.

Und als besonderes Zuckerl für die Fans erreichte der GAK diese Saison sogar das Semifinale im Cup. Die Zweitliga-Klubs Steyr und Kapfenberg wurden aus dem Bewerb geworfen, und im Viertelfinale sogar die Wiener Austria.

Nun hofften Anhang und Spieler auf die nächste Sensation. 13.000 Zuschauer kamen ins Stadion nach Graz, um den großen Favorit Red Bull Salzburg vielleicht stolpern zu sehen. Mit Enrico Kulovits hat man einen Trainer, der schon Cupsieger war. Der 44-Jährige hatte sich 2000 mit dem GAK den Titel geholt.

Grazer Cup-Träume geplatzt: Salzburg als Party-Schreck

Tor nach fünf Minuten

Aber der Meister und Tabellenführer erwies sich schon früh als Partyschreck und Stimmungstöter. Fünf Minuten und drei Sekunden waren gespielt, als Hannes Wolf, der Steirer im Salzburg-Dress, nur die Stange traf, doch der Ball prallte zu Dabbur, der die frühe Führung gegen den Underdog erzielte.

Es folgten Lattenkopfball und Abseitstor von Mwepu. Und das 2:0 durch Wolf nach schönem Doppelpass mit Minamino (13.). Wolf freute sich verhalten, wollte keinen Familienzwist vom Zaun brechen, denn der Bruder seiner Freundin, Lukas Hösele, saß als Ersatztormann auf der GAK-Bank. Und die Schwiegermutter ist im Kartenverkauf des GAK tätig ist.

GAK war überfordert

Nach 18 Minuten kam etwas Stimmung auf, weil der GAK von Fehlpass von Vallci endlich vor das Salzburger Tor kam. Und sogar den ersten Eckball herausspielte (21.). Aber es reichte nicht für eine Sensation. Bei weitem nicht. Die Grazer waren vor allem überfordert, wenn Salzburg schnell kombinierte. Es folgte das 3:0 durch Dabbur nach Lainer-Flanke (26.).  Danach zeichnete sich immer wieder GAK-Tormann Patrick Haider aus. Die Salzburger steckten nach Seitenwechsel etwas zurück. Aber ein zweiter Treffer von Hannes Wolf ging sich noch aus. Daka setzte den Schlusspunkt mit dem 6:0.

Die Steirer waren Salzburgs fünfter unterklassiger Gegner im fünften Pokal-Match in dieser Saison. Die Truppe von Marco Rose erreichte mit Siegen gegen Ödt (4. Liga), Schwaz (3. Liga), Austria Lustenau (2. Liga), Wiener Neustadt (2. Liga) und nun eben den GAK (3. Liga) das Finale.

  • Stimmen zum Spiel:

Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Wir waren heute spielfreudig, aber auch bereit zu arbeiten. In der ersten Hälfte waren wir top. Wir haben die Aufgabe souverän gestaltet, die Jungs waren von Anfang an da. Der GAK würde im oberen Drittel der Zweiten Liga reüssieren. So ein Verein gehört über kurz oder lang in die Bundesliga. Zu meiner Zukunft sage ich nichts. Wir haben noch große Ziele, darauf gilt es, sich zu konzentrieren. Meine Zukunft ist heute nicht wichtig."

David Preiß (GAK-Teamtrainer): "Wir sind ins Match gegangen, um eine Sensation zu schaffen, aber Salzburg ist mit 100 Prozent gekommen. Sie haben uns nicht unterschätzt und wir haben ihnen zu viele Räume gegeben. Sie sind mit voller Wucht auf uns zugekommen. Die Niederlage ist auch in dieser Höhe in Ordnung, wir hatten zu viel Respekt."

Grazer Cup-Träume geplatzt: Salzburg als Party-Schreck

GAK 1902 - Red Bull Salzburg: 0:6
Tore:
0:1 (6.) Dabbur, 0:2 (13.) Wolf, 0:3 (26.) Dabbur, 0:4 (45.) Minamino, 0:5 (66.) Wolf, 0:6 (92.) Daka.

  • Aufstellungen:

GAK: Haider - Kozissnik, Graf, Zündel, Derrant - Hackinger, Prattes (71. Geissler), Perchtold, Kiric (41. Bauer) - Rother (45. Schellnegger), Wendler.
Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Vallci, Ulmer - Samassekou (70. Schlager) - Mwepu (63. Daka), Wolf, Junuzovic - Minamino, Dabbur (45. Haland).

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