Glasner nach 1:1 gegen Barca: "Wichtig, immer demütig zu bleiben"
Minutenlang standen die stolzen Europapokal-Spezialisten vor der hochzufriedenen Fankurve und ließen sich feiern. Beim lautstarken "Eintracht-Frankfurt-Walzer" konnte man das Gefühl bekommen, die Riesenhürde FC Barcelona sei bereits aus dem Weg geräumt. Tatsächlich war das 1:1 gegen den Weltklub zwar ein Abend, von dem man in Frankfurt noch lange schwärmen wird. Im Viertelfinal-Duell mit dem spanischen Topfavoriten war es aber nur ein erster Schritt.
"Wir hatten sie am Rande der Niederlage, also bleiben wir sehr, sehr demütig. Wir sind unglaublich zufrieden mit der Leistung. Wir werden mit der Überzeugung nach Barcelona gehen, dass wir dort gewinnen können", sagte Trainer Oliver Glasner nach dem Remis, bei dem die Gäste dank Ferran Torres ein Traumtor von Ansgar Knauff noch egalisierten. Ärger oder Frust verspürte der Österreicher kurz vor Mitternacht aber nicht, obwohl sein Team die besseren Chancen hatte und Barça einen Kampf auf Augenhöhe lieferte.
"Heute Ärger, dann verliert man den Boden unter den Füßen. Es ist wichtig, immer demütig zu bleiben", sagte Glasner, der seine taktischen Vorgaben vor 48 000 Zuschauern an einem denkwürdigen Fußball-Abend nahezu perfekt umgesetzt sah. Das Starensemble um Pedri und Pierre-Emerick Aubameyang kam im Frankfurter Stadtwald kaum zur Entfaltung und war mit dem Remis noch gut bedient.
Xavi: "Müssen selbstkritisch sein"
Barcelonas Trainer Xavi Hernandez konstatierte: "Wir müssen selbstkritisch sein. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, aber ein gutes Ergebnis erzielt. Man kann verlieren, aber wir haben ein Unentschieden erzielt. Letztendlich können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein." Der frühere Weltklassekicker setzt alles auf den Faktor Camp Nou, wo am kommenden Donnerstag (21 Uhr) das Rückspiel vor mehr als 90.000 Zuschauern ausgetragen wird.
Torhüter Kevin Trapp, der schon nach drei Minuten einen starken Schuss von Torres entschärfte, sah ein "herausragendes Spiel" des Teams, fühlte aber nach Abpfiff nicht nur Freude. "Am Ende ist es ein bisschen verrückt, weil wir mit einem 1:1 gegen Barcelona vom Platz gehen und das Gefühl hatten, es wäre mehr drin gewesen", sagte der Nationaltorhüter. Man habe sich "eine Position geschaffen, in der alles möglich ist". Im Rückspiel fehlen wird Abwehrspieler Tuta, der nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz musste.
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