Florian Mader: Der Dino von Liga-Neuling WSG Tirol

Florian Mader: Der Dino von Liga-Neuling WSG Tirol
15 Jahre nach dem ersten Aufstieg ist der Routinier wieder in der Bundesliga am Ball. Heute wartet Ex-Klub SKN St.Pölten.

Wenn alles glatt läuft, dann wird Florian Mader in den nächsten Wochen auf ein rundes Jubiläum anstoßen können. Zwei Einsätze fehlen noch, dann gehört auch der Mittelfeldmann von Aufsteiger WSG Tirol zum 300er-Klub der Bundesliga. Nur drei Aktive haben mehr Bundesligapartien in den Beinen: Rapid-Verteidiger Mario Sonnleitner (379), LASK-Goalie Thomas Gebauer (306) und der Salzburger Außenverteidiger Andreas Ulmer (303, Quelle: www.transfermarkt.at).

Florian Mader ist so etwas wie der Dinosaurier von WSG Tirol. Er kann auf eine lange  Karriere zurückblicken, die bereits im letzten Jahrtausend in der Regionalliga ihren Lauf genommen hat. Der Konkurs und Zwangsabstieg des österreichischen Meisters FC Tirol wurde für Mader und andere junge Spieler seiner Generation zum Glücksfall.

Florian Mader: Der Dino von Liga-Neuling WSG Tirol

Mit dem FC Wacker gelang Florian Mader der Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga.

Denn der Verein stand beim Neustart in der Westliga ohne Mannschaft da, bei der WSG Wattens-Wacker erhielten dann zahlreiche Talente das Vertrauen und sorgten mit dem Durchmarsch in die Bundesliga für einige emotionale Sternstunden. "Für uns junge Spieler war das ein riesiger Karriereschritt. Ich denke heute noch gerne an das Relegationsspiel gegen Schwechat vor 14.000 Leuten im Tivolistadion", sagt Mader.

Der Mittelfeldstratege, der in einem Monat 37 wird, und sein Mannschaftskollege Pascal Grünwald sind die letzten beiden Spieler dieser Generation, die heute noch in der Bundesliga am Ball ist. Altach-Goalgetter Hannes Aigner hatte im Frühjahr seine Karriere beendet, auch der Weerberger gehörte dem Team an, das 2002 in der Westliga durchgestartet war.

Florian Mader überkommt keine Wehmut, wenn er heute mit bald 37 auf seine Laufbahn zurück blickt. "Erstens habe ich nichts verpasst, und zweitens habe ich sehr viel erleben dürfen", sagt der Wipptaler. Nie und nimmer hätte er damit gerechnet, dass er auf seine alten Tage noch einmal in der Bundesliga spielen darf. "Wattens hatte den Aufstieg ja eigentlich erst für diese Saison geplant", weiß Mader.

So kommt er jetzt unerwartet noch in den Genuss von Duellen mit ehemaligen Klubs. In der ersten Runde machte das Wiedersehen besonders große Freude, als Aufsteiger WSG Tirol überraschend die Wiener Austria mit 3:1 besiegte. Mit den Violetten war Mader in der Saison 2012/'13 Meister geworden.

Florian Mader: Der Dino von Liga-Neuling WSG Tirol

Mit der Wiener Austria bejubelte der Tiroler (links) den Meistertitel.

Heute wartet der nächste ehemalige Verein des Tiroler Mittelfeldspielers, wenn Wattens auf SKN St.Pölten trifft. Mit den Niederösterreichern war Mader 2016 in die Bundesliga aufgestiegen, an die Monate nach dem Aufstieg erinnert er sich nicht so gerne. "Die Euphorie ist damals sehr schnell verpufft", erzählt der Routinier.

Ob das auch seinem neuen Klub WSG Tirol passieren kann?

"Es wird interessant werden, wie wir uns dann schlagen, wenn sich einmal der Bundesligaalltag eingestellt hat", sagt Florian Mader. Nach dem Auftaktcoup gegen die Austria (3:1) hatten die Tiroler in der zweiten Runde beim 2:3 in Altach schon einen kleinen Dämpfer einstecken müssen, dabei war der Liga-Neuling im Ländle zwei Mal in Führung gelegen.

"In Altach sind uns die Grenzen aufgezeigt worden", meint Florian Mader und verweist auf Unkonzentriertheiten und Nachlässigkeiten in der Defensive. "In der zweiten Liga sind solche Fehler, wie wir sie gemacht haben,  nicht gleich mit Toren bestraft worden. Das ist in der Bundesliga anders. Wir dürfen uns nicht zu naiv anstellen."

Dosenöffner Standardsituationen

Diese Anfängerfehler müsse seine Mannschaft schleunigst abstellen, fordert denn auch Cheftrainer Thomas Silberberger. Denn sonst könnte es im Heimspiel gegen SKN St.Pölten das nächste böse Erwachen geben. Wie überhaupt der Coach vor dem Gästeteam eindrücklich warnt. "Jeder sagt, das ist ja nur St.Pölten, aber das ist eine megagefährliche und sehr ausgefuchste Mannschaft. Da werden Kleinigkeiten entscheiden."

Silberberger setzt auf die Torgefahr seiner Mannschaft nach Standardsituationen. Zwei ihrer fünf Saisontore haben die Tiroler nach Cornerbällen erzielt. "Das wird in diesem Match der Dosenöffner sein. Ich glaube sogar, dass die Standards in der gesamten Saison unsere Lebensversicherung sein werden."

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