FIFA lehnt Einsprüche von Blatter und Platini ab

Die beiden hochrangigen Funktionäre bleiben bis 5. Jänner gesperrt.

FIFA-Präsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini bleiben gesperrt. Die Berufungskommission des Weltfußball-Verbandes lehnte am Mittwoch die Einsprüche der beiden Spitzenfunktionäre gegen ihre 90-Tage-Suspendierung ab.

Blatter und Platini können laut einer Mitteilung der FIFA noch vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen. Vor allem für den Franzosen Platini, dessen Anwälte den Gang vor den CAS ankündigten, ist das Scheitern des Einspruchs ein Rückschlag. "Michel Platini ist überzeugt, dass der CAS seine Rechte wieder herstellen wird. Bis dahin bleibt er ein gelassener und entschlossener Kandidat für die FIFA-Präsidentschaft", hieß es in einem Statement seines Managements. "Die Entscheidung war keine Überraschung. Das wurde von Michel Platini und seinen Anwälten so erwartet. Es bestätigt, dass die FIFA eine einseitige, unfaire und voreingenommene Untersuchung gegen Michel Platini führt, die mehrfach sein Recht verletzt hat, sich selbst zu verteidigen", hieß es weiter.

Am 7. Oktober hatte die Ethikkommission des Verbandes den Schweizer Blatter und den Franzosen Platini als Präsidenten des europäischen Fußball-Verbandes für 90 Tage bis 5. Jänner gesperrt. Während dieser Zeit sind beide von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen.

Ungetreue Geschäftsbesorgung

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte zwei Wochen vor dem Spruch der Ethikkommission ein Strafverfahren gegen den 79-jährigen Blatter unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung" eingeleitet. Platini war damals von den Schweizer Behörden wegen einer von Blatter erhaltenen Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken (1,85 Mio. Euro) als Auskunftsperson gehört worden.

Platini hat die Vorwürfe bisher zurückgewiesen und das Geld als Lohn für seine Beratertätigkeit für die FIFA bezeichnet. Allerdings war ihm die Summe erst neun Jahre nach Ende seiner Arbeit für die FIFA 2011 überwiesen worden. Ein erster Einspruch bei der Ethikkommission war nach Angaben seiner Anwälte von Ende Oktober bereits abgewiesen worden.

Für Platini wird es eng, doch noch die Nachfolge von Blatter an der Spitze des Weltfußball-Verbandes anzutreten. Bis zum Bewerbungsschluss am 26. Oktober durfte er seine Kandidatur nicht einreichen. Insgesamt ließ das Ad-hoc-Wahlkomitee in der vergangenen Woche nur fünf Anwärter für die Kür Ende Februar zu. Der Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein, UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, der Franzose Jerome Champagne, der asiatische Verbandschef Scheich bin Ibrahim Al Chalifa aus Bahrain und Tokyo Sexwale aus Südafrika dürfen zur der Wahl antreten.

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