Ex-Rapidler Srdjan Grahovac vor Duell: "Es ist ein Traum für mich"

Historisch: Srdjan Grahovac führt erstmals ein Team aus Bosnien im Achtelfinale an
Srdjan Grahovac ist Kapitän von Rapids Gegner Banja Luka und trug einst auch in Hütteldorf die Schleife. Der 32-jährige Bosnier im Interview.

Srdjan Grahovac war bei 195 Einsätzen für Rapid kein Zauberer, aber ein verlässlicher Kämpfer, trug öfters die Kapitänsschleife in Hütteldorf und ist nun Kapitän seines Heimatvereins. Der Kontakt des 32-jährigen Sechsers Richtung Wien ist nach den beiden Engagements (2014–’17, 2019–’22) nie abgerissen.

Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in Banja Luka von Borac gegen Rapid am Donnerstag (21 Uhr) in der Conference League spricht der frühere bosnische Teamspieler über Chancen, Fans und sein Traumspiel.

KURIER: Wie blicken Sie dem Spiel entgegen?

Srdjan Grahovac: Es wird ein spezielles Spiel, für mich ein besonderes. Es ist wie ein Traum: Ich bin nach meiner Verletzung rechtzeitig fit geworden und spiele mit meinem Heimatklub gegen den Verein, der zu meiner zweiten sportlichen Heimat wurde.

Wie sehen Sie die Chancen verteilt?

Rapid ist der Favorit, aber wir haben ganz sicher eine Chance. Besonders im Europacup haben wir viel gezeigt, bei Rapid gab es mit dieser schlechten Phase in der Liga ein paar Fragezeichen. Da ich aber fast alle Spiele gesehen habe, kann ich auch meiner Mannschaft berichten, dass Rapid richtig gut ist.

Ist die Defensive das Prunkstück des Teams?

Bei uns ist die gesamte Mannschaft das Prunkstück, weil wir ein echtes Team sind. Die Defensive beginnt bei uns ganz vorne, schon die Stürmer arbeiten voll mit. Außerdem haben wir die richtige Mischung aus Routiniers, die Titel gewonnen haben, und Talenten.

Welche Stimmung erwartet Rapid?

Vielleicht wird es nicht ganz so wie in Hütteldorf, aber schon sehr laut. Am Balkan herrscht immer eine spezielle Stimmung. Für unsere Fans ist es nach 20 Jahren mit Aufs und Abs ein Höhepunkt. Dass in Wien der Auswärtssektor von der UEFA gesperrt wird, ist eine Tragödie. So viele Leute wollten uns begleiten, jetzt darf keiner.

Halten Sie noch Kontakt mit Rapid?

Ja, ich habe zuletzt mit meinem langjährigen Mitspieler Steffen Hofmann telefoniert und tausche mich mit einigen immer wieder aus. Spieler wie Schaub, Kara, Auer oder Hedl waren ja mit mir am Feld. Und Fans, die wegen der politischen Lage in Bosnien Sorge vor der Reise hatten, hab’ ich beruhigt – es wird nur um Fußball gehen.

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