Salzburgs Prüfstein für die Europa-Reife

Verschworene Einheit: Kampl (Mitte), Alan und Soriano sollen heute einmal mehr die Akzente in der Salzburger Offensive setzen.
Salzburg misst sich heute (21.05 Uhr) zum Start der K.-o.-Phase in Amsterdam mit Ajax.

Für die Champions League hat es für Salzburg im Sommer nicht gereicht, weil gegen Fenerbahce zu viele Chancen ausgelassen wurden. In der Europa League folgten dann im Herbst acht Siege in Serie, allerdings gegen Gegner, gegen die sich die Salzburger eigentlich durchsetzen mussten.

Im Sechzehntelfinale wartet auf Österreichs beste Mannschaft nun mit Ajax Amsterdam wieder ein Prüfstein von der Güteklasse Fenerbahces. Ob Salzburg nun weiter ist als vor einem halben Jahr, wird sich im heutigen Hinspiel in der ausverkauften Amsterdam Arena (21.05 Uhr/live ORFeins, Sky) und im Rückspiel nächsten Donnerstag in der ebenfalls ausverkauften Red-Bull-Arena zeigen. Vor dem ersten Duell vergleicht der KURIER die Kontrahenten:

Formkurve Beide Teams führen ihre Ligen an, Ajax die Eredivisie aber nur mit vier Zählern vor Enschede, Salzburg liegt in der Bundesliga bereits 17 Punkte vor Grödig. Verloren haben beide Vereine schon ewig nicht mehr: Ajax zuletzt am 2. November 2013, Salzburg am 24. November 2013.

Saisonbilanz Während Ajax schon 16 Spiele nicht mehr verloren hat, sind es bei Salzburg neun Partien. Allerdings haben die Niederländer mit fünf Saisonniederlagen zwei mehr als Salzburg.

Trefferquote Salzburg hat in dieser Saison schon 114 Tore erzielt, das sind im Schnitt knapp mehr als drei Treffer pro Spiel. Mit dieser Quote kommt Ajax nicht mit, erzielte durchschnittlich mehr als ein Tor weniger. Die Gegentorbilanz ist ähnlich: Salzburg 27, Ajax 32.

Finanzen Ajax hat für diese Saison 65 Millionen Euro zur Verfügung, Salzburg gut 40 bis 45 Millionen. Das lässt sich aber nur schätzen, weil Salzburg ja zum Red-Bull-Konzern gehört. Diesen hat Ajax nicht im Rücken. Deshalb braucht man andere Einnahmequellen. Seit 2005 erwirtschaftete Ajax einen Transferüberschuss von 95 Millionen Euro, Salzburg machte in den neun Red-Bull-Jahren ein Transferminus von 50 Millionen Euro.

Zuschauerzuspruch Bei den Fans hat Ajax klar die Nase vorne. In der Liga kommen über 50.000 Zuschauer im Schnitt, in Salzburg sind es nur rund 11.000. Damit würde Red Bull in den Niederlanden nur Platz 13 belegen.

Spielidee Beide Mannschaften sind offensiv orientiert, trotzdem gibt es Unterschiede. Während Salzburg auf ein extremes, offensives Pressing und ein schnelles Umschaltspiel setzt, ist für Ajax der Ballbesitz sehr wichtig.

Klubphilosophie Beide Vereine setzen auf die Jugend. Ajax hat zwar einen jüngeren Kader mit einem Durchschnittsalter von 23,4 Jahren (Salzburg 24,8), aber die Startelf war zuletzt mit im Schnitt 23,3 Jahre (Ajax) zu 23,5 Jahre (Salzburg) fast gleich alt. Die Amsterdamer haben 13 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader, Salzburg hingegen nur vier. Dafür spielen für Red Bull mehr Legionäre (17:10).

Kommentare