Europa League: Salzburg hilft in Neapel nur ein kühler Kopf
Es ist eine durchaus glückliche Fügung: Seit Marco Rose Trainer bei Salzburg ist, hat sein Team in K.-o.-Duellen der Europa League immer den Vorteil, zunächst auswärts spielen zu dürfen – auch heute im Achtelfinalhinspiel gegen SSC Napoli (ab 21 Uhr, live im KURIER-Ticker).
Gut, zwei Mal, 2018 gegen Real Sociedad und diese Saison gegen Club Brügge, hat sich Salzburg das Heimrecht mit dem Europa-League-Gruppensieg erarbeitet. Aber fünf Mal war auch das Los hold – gegen Viitorul, Dortmund, Lazio, Marseille und nun gegen Napoli.
Salzburg ist gegen den Zweiten aus der Serie A Außenseiter, aber nicht chancenlos – eben auch, weil das Rückspiel daheim stattfindet. Und was da alles möglich ist, wurde mit dem beeindruckenden 4:0 im Februar gegen Brügge bewiesen.
Während die Europa-League-Heimbilanz unter Rose noch makellos ist, läuft es auswärts nicht so gut. Seit dem 2:1 in Dortmund am 8. März 2018 hat sein Team auswärts in K.-o.-Duellen immer verloren. Es gab bei Lazio ein 2:4, in Marseille ein 0:2 und zuletzt in Brügge ein 1:2.
Das passt aber gar nicht zur Erfolgsbilanz von Rose, unter dem gerade einmal acht von 98 Partien verloren gingen. Man könnte natürlich anmerken, dass diese Gegner so stark waren, dass Salzburg besonders auswärts verlieren darf. Aber trotzdem: In allen Spielen wäre mehr möglich gewesen. Es ist ein Muster erkennbar, warum es letztlich nicht reichte.
Heißsporne
Die Salzburger ließen sich immer von der Hektik des Umfeldes anstecken – also von den Gegenspielern und den Zuschauern. Sie taten aber auch das Ihrige, dass diese größer wurde – durch übermotivierte Fouls, überflüssige Mätzchen und unnötige Diskussionen mit den Schiedsrichtern.
Auch in Neapel wird die Atmosphäre aufgeheizt sein. Die Napoli-Spieler sind Profis genug, um zu wissen, dass dem einen oder anderen Salzburger gerne das Temperament durchgeht. Es wird Provokationen geben, auf die Österreichs Meisterkicker aber nicht eingehen dürfen, wenn sie im Stadio San Paolo bestehen wollen. Auch wenn dieses heute bei Weitem nicht ausverkauft ist, wird eine typisch süditalienische Stimmung herrschen.
Nicht nur die Emotionen werden die Salzburger im Zaum halten müssen. Es ist auch noch nie gelungen, auf ein Ergebnis zu spielen. In Rom war etwa in der 70. Minute das 2:2 gelungen, sechs Minuten später stand es 2:4. In Marseille wurde nach einem frühen Rückstand die Ordnung verloren und noch das 0:2 kassiert, in Brügge zuletzt der Schwung eines frühen 1:0 nicht genützt.
Ganz wichtig ist ein Auswärtstor. Denn immer, wenn unter Rose zumindest eines gelungen ist, ist Salzburg in K.-o.-Duellen weitergekommen – und das in beiden Europacupbewerben. Gelang hingegen keines, schieden die Salzburger aus: gegen Rijeka, Marseille und Roter Stern Belgrad. Roses Bilanz in K.-o.-Runden ist mit 7:3 aber trotzdem positiv.
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