EL-Hit gegen Porto: Salzburg braucht das perfekte Spiel

Salzburg-Stürmer Petar Ratkov
Salzburg bekommt es zum Auftakt der Europa League mit dem FC Porto zu tun – und will sich ausgerechnet gegen das portugiesische Top-Team aus der Krise schießen.

Sechs Mal in Folge war Salzburg in der Champions League. Heuer muss man sich erstmals wieder mit der Europa League begnügen. „Gott sei Dank“, sagen angesichts der derzeitigen Verfassung des Teams viele. Auch intern ist man über den Schritt zurück nicht unglücklich. „Wir sind vielleicht nicht bereit für die Champions League, aber wir freuen uns auf die Europa League“, sagt Trainer Thomas Letsch vor dem Auftakt.

Der hat es in sich. Denn mit dem FC Porto kommt ein Team nach Salzburg (21 Uhr/live auf Canal+), das nicht nur in Top-Form ist, sondern auch auf Champions-League-Niveau spielt.

Letsch spricht von einem „großen Brocken“, einer „Top-Mannschaft, die top in der Spur ist“. Da hat er nicht unrecht. Der 30-fache portugiesische Meister hält nach sechs Spielen bei sechs Siegen und ist unter dem neuen Trainer Francesco Farioli noch ungeschlagen.

Neue Chance

Salzburg konnte seine letzten Auftritte nicht annähernd so erfolgreich gestalten, holte aus den letzten drei Liga-Partien nur einen mickrigen Punkt. Bei den über Jahre hinweg erfolgsverwöhnten Salzburgen ist Feuer am Dach. „Wir haben schon entspanntere Phasen gehabt“, gibt Letsch zu, „ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir rund um die Uhr gut geht.“ Sich darauf zu fokussieren mache aber wenig Sinn für den Deutschen, der längst nicht mehr fest im Sattel sitzt.

Angespannt: Salzburg-Trainer Thomas Letsch

Angespannt: Salzburg-Trainer Thomas Letsch

„Egal, ob wir in der Liga Erster oder Zwölfter sind“, stellt Letsch klar, „das ist die Europa League“. Und da beginnt bekanntlich alles bei null – neue Liga, neues Glück. Und das hat die Europa League ja schon reichlich nach Salzburg gebracht. 2018 hat man es sogar bis ins Halbfinale geschafft. Schöne Erinnerungen – aber kaufen kann man sich davon jetzt auch nichts mehr. Das weiß auch Keeper Alexander Schlager. „Jeder muss an sein Limit gehen, wir müssen von der ersten Sekunde an voll da sein.“ Kurz gesagt: „Wir brauchen ein perfektes Spiel.“

Leere Ränge

Wenn Letsch über Porto spricht, gerät er ins Schwärmen. „Samu Aghehowa hätte jeder gerne in der Mannschaft. Alan Varela ist ein absoluter Schlüsselspieler auf der Sechser-Position. Sie spielen im 4-3-3 mit viel Geschwindigkeit, werden hoch attackieren. Da müssen wir die richtigen Lösungen finden, auch mutig sein.“

Porto sei definitiv „eines der besten Teams in der Europa League“. Über die Favoritenrolle im Bewerb wollte Letsch vor dem ersten Spiel noch nicht sprechen. Über die in diesem Match muss man nicht sprechen, die ist klar vergeben. Der Kader des FC Porto hat einen Marktwert von mehr als 360 Millionen Euro – deutlich mehr als jener von Salzburg (130 Millionen Euro). „Aber das ist ja das Schöne am Fußball, dass nicht immer der Favorit gewinnt.“ Er stellt klar: „Wir gehen in dieses Spiel mit der absoluten Überzeugung rein, dass wir was holen können.“

Nicht auf Champions-League-Niveau sein wird jedenfalls die Stimmung. Nur rund 10.000 Karten wurden verkauft. Was das mit der Mannschaft macht? Schlager: „Nichts. Es ist vielleicht auch ganz angenehm, wenn nicht 8.000 zur Halbzeit pfeifen.“

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