Die Erwartungen in Linz sind groß. „Das sind Tests für die Gruppenphase“, hatte LASK-Vizepräsident Jürgen Werner nach dem Saisonende über die anstehenden Qualifikationsspiele für die Europa League gemeint. Trainer Dominik Thalhammer ist optimistisch, sagt vor seinem ersten Geisterheimspiel (20.30 Uhr, ORF 1 live) in der dritten Quali-Runde aber auch: „Dunajska Streda spielt mit hoher Intensität und hat viel Offensivkraft. Das wird eine große Herausforderung für uns.“
Perfekte Welle
Dunajska segelt gerade auf der perfekten Welle: In Runde 2 wurde 5:3 gegen Jablonec gewonnen, in der Liga gibt es in sieben Spielen ebenso viele Siege und bereits acht Punkte Vorsprung auf Meister Slovan Bratislava. Jan Novota ist einer, der weiß, wie das Kräfteverhältnis wirklich verteilt ist. Bis zum Saisonende als Tormanntrainer für die Talente bei seinem Stammverein Dunajska Streda tätig, wechselte der 36-jährige Zwei-Meter-Riese zum Verband und betreut nun die Torhüterinnen im slowakischen Frauen-Team.
„Dazu betreibe ich auch noch eine Torwartschule“, erzählt der einstige Liebling der Rapid-Fans, der zwischen 2011 und ’17 zur Kultfigur in Hütteldorf wurde.
„Dunajska Streda ist besser als die üblichen slowakischen Europacup-Starter“, warnt Novota den LASK.
Zug zum Tor
„Schade, dass es ein Geisterspiel ist, weil es sicher unterhaltsam wird. Da treffen zwei Mannschaften aufeinander, die Fußball spielen wollen und direkten Zug zum Tor haben“, erzählt der EM-Teilnehmer (2016) im KURIER-Gespräch.
„Der LASK ist Favorit, weil Dunajska noch nicht gegen einen so guten Gegner gespielt hat. Aber eine Überraschung ist möglich. Es wird eng, ich glaube an einen Sieger mit einem Tor Differenz.“
Das Linzer Offensivpressing wird die Gäste nicht komplett überraschen können: „Zilina spielt ähnlich. Slovan versucht es zumindest.“
Außerdem stehe Trainer Bernd Storck für taktisch gute Pläne.
Als Teamchef von Ungarn ließ er beim EM-Start 2016 anders spielen als in den Tests und überraschte so die Österreicher beim 2:0.
Orbans Lieblinge
Der Klub der ungarischen Minderheit in der Slowakei setzt auf junge Legionäre (insgesamt 20) und die Unterstützung der ungarischen Regierung: Präsident Viktor Orban ist öfters zu Gast und sorgte dafür, dass Millionen aus Ungarn in das Budget des einstigen Underdogs fließen.
Sollte der LASK die Hürde nehmen, wartet im Play-off in einer Woche der Sieger aus Sporting Lissabon – Aberdeen, wobei die Portugiesen nach positiven Corona-Tests stark ersatzgeschwächt sind.
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