Salzburger Selbstfaller gegen Dinamo Minsk

Salzburger Selbstfaller gegen Dinamo Minsk
Österreichs Meister steht nach einem 0:2 bei Dinamo Minsk vor dem Ausscheiden im Play-off.

Hinteregger (Bauchmuskelzerrung), Soriano (Muskelprobleme im Oberschenkel), Djuricin (Knöchelverletzung), Yabo (Knieprobleme), Nielsen (Magen-Darm-Infekt) und Damari (Absprengung des Fußwurzelknochens) – mehr als eine halbe potenzielle Stammelf musste Salzburg im Play-off-Hinspiel in Brest gegen Dinamo Minsk vorgeben.

Aber keine Angst: Der Kader der Salzburger ist groß genug, dass Trainer Peter Zeidler eine namhafte Elf in der weißrussisch-polnischen Grenzstadt aufbieten konnte, die, obwohl sie natürlich nicht eingespielt war, stark genug hätte sein müssen, um für das Rückspiel am nächsten Donnerstag eine ordentliche Ausgangsposition zu schaffen.

Zwei Gegentore

Es kam aber anders. Und daran waren die Salzburger nur selbst schuld. Von einem – wenn überhaupt – unterdurchschnittlichen Gegner, den man in der ersten Hälfte nicht im Griff hatte, ließ man sich zwei Tore schießen. Besonders ärgerlich: Das 2:0 für Dinamo Minsk fiel in der 93. Minute aus der letzten Aktion des Spiels.

Österreichs Meister war von der ersten Minute an bemüht, das Spiel zu gestalten. Aber zu oft wurde es mit der Aktivität übertrieben. Viele erfolgversprechende Aktionen endeten schon weit vor dem Strafraum des weißrussischen Vizemeisters, weil das letzte und wichtigste Zuspiel praktisch immer beim Gegner landete.

Es dauerte lange, bis die Salzburger erstmals gefährlich wurden. Ein Weitschuss von Linksverteidiger Ulmer landete aber nicht im, sondern auf dem Tor (23.). Wirklich nahe kamen die Gäste der Führung aber nur ein einziges Mal: Nach einem Stanglpass von Schwegler kam Keita im Strafraum zum Schuss. Der Ball ging knapp am Tor vorbei (30.).

Dinamo Minsk stand in der Defensive ganz gut, fiel aber offensiv zunächst nur durch viele Abseitsstellungen auf. Die Salzburger Not-Innenverteidigung mit Miranda und Caleta-Car, die zu Beginn unsicher gewirkt hatte, hatte lange Probleme.

Keine Chancen

Auch nach der Pause änderte sich wenig am Spielverlauf: Salzburg hatte die Kontrolle, Salzburg hatte auch meistens den Ball, Salzburg blieb allerdings ungefährlich. Und wurde – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – dafür bestraft. Der gerade eingewechselte Adamovic konnte ungehindert eine Flanke schlagen, Keeper Walke diese gerade noch abwehren, den nachfolgenden Kopfball von Rassadkin aber nicht mehr – 1:0 (57.).

Trainer Zeidler versuchte mit zwei Wechseln (Atanga für Oberlin, Lazaro für Minamino) dem Spiel noch eine positive Wende geben, bewirkte aber das Gegenteil. Salzburg verlor zusehends den Faden und beging in der Defensive plötzlich haarsträubende Fehler.

Einen solchen von Caleta-Car konnte Torschütze Rassadkin in der ersten Minute der Nachspielzeit nicht ausnützen. Besser machte es Adamovic: Nach einem Stangenschuss von Woronkow staubte der Serbe in der 93. Minute zum 2:0-Endstand ab.

Minsk - Salzburg zum Nachlesen

Alle Play-off-Ergebnisse

Dinamo Minsk - Red Bull Salzburg 2:0 (0:0)

Brest (Weißrussland), Stadion Brestskiy, 9.500 Zuschauer, SR Zelinka (CZE).


Tore: 1:0 (57.) Rassadkin
2:0 (93.) Adamovic

Minsk: Gutor - Begunow, Politewitsch, Bangura, Witus - Udoji (53. Adamovic), Korsun, Korytko, Neacsa (70. El Monir) - Beqiraj, Rassadkin (92. Woronkow)

Salzburg: Walke - Schwegler, Caleta-Car, Miranda, Ulmer - Minamino (74. Lazaro), Keita, Ch. Leitgeb, Berisha - Oberlin (59. Atanga), Reyna

Gelbe Karten: Neacsa, Begunow, Korsun bzw. Keita, Miranda, Schwegler, Walke

Rückspiel kommenden Donnerstag (20.30 Uhr/live ORF eins) in Salzburg. Der Aufsteiger steht in der Gruppenphase der Europa League.

Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): "Das ist ein sehr, sehr bitteres Ergebnis, vor allem wenn man den Spielverlauf in der ersten Hälfte sieht, und dass wir in letzter Sekunde das 0:2 bekommen haben. Wir haben wieder feststellen müssen, dass kleinste Konzentrationsschwächen von erfahrenen Mannschaften ausgenutzt werden. Wir sind noch nicht ausgeschieden und müssen die Mannschaft wieder aufrichten."

Vuk Rasovic (Minsk-Trainer): "Es ist genau wie geplant gelaufen, zwei Tore sind gut." Zum Spiel in Salzburg: "Wir wollen in jedem Spiel ein Tor schießen und uns auf jeden Fall für die Gruppenphase qualifizieren."

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