Wahnsinn im Old Trafford: ManUnited erinnert an CL-Finale 1999

Es war "nur" das Viertelfinale in der Europa League, dennoch wurden in Manchester am Donnerstag Erinnerungen ans Champions-League-Finale von 1999 wach. Damals drehten die Red Devils die Partie gegen die Bayern mit zwei Toren in der Nachspielzeit und holten den Titel. Diesmal hieß der Gegner Lyon, das Drama im Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League war fast genauso groß.
In Manchester spielte sich am Donnerstag der helle Wahnsinn ab. Die Engländer verspielten gegen Lyon erst einen 2:0-Vorsprung, lagen in der Verlängerung trotz Überzahl 2:4 zurück und gewannen dann doch noch 5:4. Kobbie Mainoo (120.) und Harry Maguire (121.) ließen das Old Trafford erbeben.
In der Premier League steuern die „Red Devils“ als Tabellen-14. auf die schlechteste Platzierung seit 1992 zu. Die Hoffnung auf einen internationalen Titel aber lebt. Nach dem 2:2 in Lyon brachten Manuel Ugarte (10.) und Diogo Dalot (45.+1) den Europa-League-Sieger von 2017 mit 2:0 voran. Dass Alejandro Garnacho nach der Pause die Großchance auf das 3:0 ausließ, rächte sich. Corentin Tolisso (71.) und Nicolas Tagliafico nach einem Querschläger (77.) sorgten für Schockstarre.
Die Heimischen gingen in Überzahl nach Gelb-Rot für Tolisso (89.) in eine völlig verrückte Verlängerung. Dort entglitt United das Spiel - Rayan Cherki (104.) und Alexandre Lacazette trafen (109./Elfmeter) und brachten Lyon 4:2 in Front. Doch Bruno Fernandes (114./Elfmeter), Mainoo und Maguire erzwangen noch den Umschwung. Im Semifinale wartet nun Athletic Bilbao, das weiter vom Finale im eigenen Stadion träumen darf.
Die Basken entschieden das Duell mit den Glasgow Rangers nach dem torlosen Remis im Hinspiel durch Tore von Oihan Sancet (45.) und Nico Williams (80.) für sich. Für Deutschlands Klubs setzte sich die Woche zum Vergessen fort. Eintracht Frankfurt schied durch ein 0:1 gegen Tottenham als letzter Vertreter aus dem internationalen Geschäft aus. Für den Unterschied sorgte ein Elfmeter, den Dominic Solanke für die Engländer sicher verwandelte (43.). Frankfurts Sturmlauf blieb unbelohnt, Tottenham brachte den knappen Vorsprung am Ende mit dem eingewechselten ÖFB-Teamverteidiger Kevin Danso über die Zeit.
Der kommende Gegner heißt Bodö/Glimt, das nach einem wahren Nervenkrimi als erste norwegische Mannschaft in einem Europacup-Halbfinale einzog. Lazio bügelte das 0:2 durch ein Gestocher-Tor durch Tijani Noslin aus (93.). Taty Castellanos hatte per Fersler das 1:0 erzielt (20.). In der Verlängerung war erst Boulaye Dia für Lazio erfolgreich (99.). Andreas Helmersen, der in der regulären Spielzeit einen „Matchball“ ausgelassen hatte, brachte Bodö ins Elfmeterschießen (109.), in dem gleich drei Laziali verschossen.
In der Conference League darf sich Djurgården wie erwartet mit Chelsea messen. An der heimischen Stamford Bridge boten die Engländer trotz des klaren 3:0 in Polen keine B-Elf auf. Legia aber erwischte den Favoriten jeweils zu Beginn der Hälfte. Tomas Pekhart per Elfmeter (10.) und Steve Kapuadi (53.) befeuerten leise Hoffnungen. Durch Marc Cucurellas zwischenzeitlichen Ausgleich (33.) mussten die „Blues“ aber nie wirklich zittern.
Weiter im Geschäft um die dritte Finalteilnahme in Folge ist die Fiorentina. Gegen den slowenischen Tabellenvierten Celje zitterten die Italiener ein 2:2 nach dem 2:1 im Hinspiel über die Zeit. Ein Tor von Moise Kean (67.) machte nach zwischenzeitlichem Ausgleich (65.) den Unterschied. Nun wartet Betis Sevilla, das sein 2:0 aus dem Hinspiel mit einem 1:1 beim polnischen Meister Jagiellonia Bialystok erfolgreich verteidigte.
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