EL-Hit in Salzburg: Was Startrainer Mourinho mit Österreich verbindet

Yokohama F. Marinos - AS Roma friendly soccer match
Bei Salzburgs Europa-League-Gegner AS Roma ist der Trainer der Star. Warum "The Special One" polarisiert, seine Verbindungen zu Österreich und seine Rekorde.

Im Laufe der letzten Jahre waren schon einige Fußball-Größen in der Salzburger Red-Bull-Arena zu Besuch. Am Donnerstag kommt jedoch ein ganz spezieller Gast nach Wals-Siezenheim: José Mourinho, "The Special One". Bei Salzburgs Europa-League Gegner AS Roma sitzt der Star auf der Bank.

"I’m a special one." Mit diesen Worten hatte sich der mittlerweile 60-jährige Mourinho im Jahr 2004 bei seiner Antrittspressekonferenz bei Chelsea vorgestellt. Auch wenn er vor diesem Satz darum gebeten hatte, ihn nicht für arrogant zu halten, Bescheidenheit strahlte er mit dieser Ankündigung nicht gerade aus. Später meinte er einmal: "Ich habe nicht gesagt, dass ich der Beste bin. Ich kenne nur keinen Besseren."

Seine Art bringt ihm nicht nur Fans, was ihm bewusst und gleichermaßen völlig egal ist: "Auch Jesus Christus wurde nicht von allen geliebt." Mourinho polarisiert wie kaum ein anderer Trainer, was jedoch alle anerkennen müssen, das sind seine Erfolge.

Steile Karriere

Begonnen hat der Portugiese seine einzigartige Karriere in seiner Heimat, wo er bei Sporting Lissabon und dem FC Porto als Co-Trainer unter Sir Bobby Robson arbeitete. Der Engländer nahm ihn auch mit zum FC Barcelona, wo Mourinho später auch Assistent von Louis van Gaal war. Seine erste Station als Cheftrainer hatte er bei Benfica Lissabon.

In den folgenden Jahren ging es für den vierfachen Welt-Klubtrainer des Jahres steil bergauf, er heuerte bei den größten Klubs der Welt an: FC Porto, Chelsea, Inter Mailand, Real Madrid, Manchester United, Tottenham, AS Roma. Zwei Champions-League-Titel und acht Meistertitel sind nur ein paar seiner Erfolge. Ein Blick auf Mourinhos Titelsammlung macht auch Salzburgs Trainer Matthias Jaissle neidisch: "Da würde ich nicht nein sagen, wenn das am Ende meiner Karriere herausspringen würde." Er ist der einzige Trainer, der die Champions League, die Europa League und die Conference League gewonnen hat. Er ist einer von nur fünf Trainern, die die Champions League mit zwei verschiedenen Vereinen gewonnen haben (Porto, Inter). Außer ihm schafften das nur Ernst Happel, Ottmar Hitzfeld, Jupp Heynckes und Carlo Ancelotti. Er ist der Trainer mit der besten Bilanz in internationalen Endspielen (fünf Spiele, fünf Siege).

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Eine Uhr für Arnautovic

In Österreich war der zweifache Familienvater erst einmal beruflich zu Gast: Mit Porto schlug er die Austria im Happel-Stadion 1:0 (UEFA-Cup 2002). 2021 hätte er mit Tottenham in der Europa League in Klagenfurt gegen den WAC antreten sollen. Wegen der Corona-Bestimmungen musste die Partie jedoch nach Budapest verlegt werden.

Mit Marko Arnautovic hat Mourinho auch schon einen Österreicher unter seinen Fittichen gehabt. Der ÖFB-Torjäger absolvierte bei Inter damals jedoch nur drei Kurzeinsätze. Einige Jahre und viele Tore später erinnerte sich Arnautovic zurück. Bei einem Trainingslager in Abu Dhabi hatte er es geschafft, dreimal an einem Tag zu spät zu kommen. Mourinho warf ihn für einen Tag aus dem Kader. Zurück in Mailand kam Arnautovic viel zu früh zum Training – weil er irrtümlicherweise dachte, es sei am Vormittag. "Nur Mourinho war dort. Er stand auf, applaudierte und lachte. Dann sagte er: ,Jetzt bist du fünf Stunden zu früh da. Ich liebe dich! Hier, nimm meine Uhr.‘"

Geschenke darf sich Salzburg am Donnerstag aber wohl keine erhoffen.

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