EM-Duell "auf Leben und Tod": Spanien gegen Slowakei unter Siegzwang

FBL-EURO-2020-2021-ESP-TRAINING
Nach zwei Remis könnte Spanien zwar sogar ein drittes für den EM-Aufstieg reichen, verzetteln darf sich das Team allerdings nicht.

Vergraulte Fans, drohendes Aus: Für Spanien steht früher als gedacht alles auf dem Spiel. Verzettelt sich der Europameister von 2008 und 2012 in der abendlichen Hitze von Sevilla auch gegen die Slowakei am Mittwoch (18.00 Uhr/live oe24.TV) in brotlosem Ballgeschiebe, muss der Mitfavorit die Segel streichen.

"Es ist eine Partie auf Leben und Tod", formulierte es Abwehrspieler Cesar Azpilicueta vor dem abschließenden Gruppenspiel mit sehr drastischen Worten: "Nur ein Sieg zählt für uns." Kurioserweise kann aber sogar ein Unentschieden zum Weiterkommen reichen. Das gilt auch für die Slowaken, die mit einem Remis weiter sind, egal wie Polen und Schweden zeitgleich im über 3.500 Kilometer Luftlinie entfernten St. Petersburg spielen.

"Einfach enttäuschend"

Spaniens Fans und Medien sind nach den ungenügenden Auftritten gegen Schweden (0:0) und Polen (1:1) bereits vergrault. "Eine düstere Atmosphäre herrscht über der EM-Tour der Seleccion", befand "El Pais". Und der einstmals in Spanien bei Real Madrid und Betis kickende Rafael van der Vaart sprach ein vernichtendes Urteil. "Ich finde es schrecklich. (...) Es ist ein bisschen herumspielen, aber es ist niemand da, der den entscheidenden Pass geben will oder kann. Einfach enttäuschend."

Group E Spain vs Poland

Der Konter der stolzen Spanier blieb nicht aus. "Da fehlt der Respekt. Als Kind haben mir meine Eltern beigebracht, Respekt vor anderen zu haben", sagte Marcos Llorente vom Meister Atletico Madrid. Und Koke meinte: "Van der Vaart will seinen Moment des Ruhms haben und den hat er bekommen."

Wie viel davon die aktuelle spanische Mannschaft noch einheimsen kann bei dieser EM, wird sich zeigen. Hoffnung macht indes die Rückkehr des schmerzlich vermissten Kapitäns Sergio Busquets, dessen positiver Corona-Test die EM-Vorbereitung empfindlich gestört hatte. Es dürfte nicht die einzige personelle Rochade sein, für die Torproduktion sind schließlich andere zuständig. Die Ausbeute der bisher eingesetzten Offensivkräfte: Ein Tor in 180 Minuten.

Kommentare