Flitzer im Sport: Von nackten Tatsachen und politischen Botschaften

Flitzer im Sport: Von nackten Tatsachen und politischen Botschaften
Einst durchkreuzten nackte Tatsachen Sportveranstaltungen wie die Fußball-WM, jetzt sind es eher politische Botschafter.

Es begann mit einer b’soffenen G’schicht und wurde zur politischen Laufmasche. Im April 1974 lief bei einem Rugby-Länderspiel im Twickenham Stadium in London nach einer Wette der 25-jährige Australier Michael O'Brien nackt über das Feld.

Ging es den ersten Flitzern der Sportgeschichte um nackte Tatsachen, waren in Folge immer mehr Botschaften statt Genitalien im Fokus.

Am Montag sah die Welt wohl den bislang korrektesten Flitzer der Welt. Mario Ferri stürmte bei Portugal gegen Uruguay auf den Platz. Der 35-jährige Italiener hielt eine Regenbogenfahne in der Hand, auf seinem Superman-T-Shirt stand vorne "Save Ukraine" und hinten "Respect for Iranian Woman". Mehr Polit-Flitz geht kaum.

Flitzer im Sport: Von nackten Tatsachen und politischen Botschaften

Die Pointe war noch, dass der Schiedsrichter, der die Regenbogenfahne vom Platz entfernen musste, aus dem Iran kommt. Ferri meldete sich am Dienstag gleich wieder zurück auf freiem Fuß.

Mittwoch schlug ein Flitzer aus Tunesien politisch zurück, er hatte keine Regenbogenfahne in der Hand, sondern die von Palästina. Mit einer derartigen Kapitänsbinde hatten die arabischen WM-Teilnehmer gedroht, falls die FIFA die Regenbogen-Kapitänsbinde erlauben würde.

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