Ermittlungen gegen Champions-League-Final-Schiedsrichter

Ermittlungen gegen Champions-League-Final-Schiedsrichter
Der Pole Szymon Marciniak soll in seiner Heimat eine Rede bei einer Veranstaltung eines rechtsextremen Politikers gehalten haben.

Szymon Marciniak hat in Katar das WM-Finale geleitet und danach viel Lob erhalten. Der Pole war zuletzt im Halbfinale der Champions League zwischen Manchester City und Real Madrid im Einsatz und wurde nach seiner erneut starken Leistung für das Endspiel am 10. Juni in Istanbul zwischen Manchester City und Inter Mailand nominiert. Kurzum: Der 42-Jährige gilt aktuell als der wohl beste Unparteiische der Welt.

Ob er das Finale in der türkischen Metropole wirklich leiten wird, ist aktuell allerdings fraglich. Denn wie der englische Guardian berichtet, hat die UEFA Ermittlungen gegen Marciniak eingeleitet. Was war passiert?

Der in seiner Heimat populäre Marciniak soll am vergangenen Montag einen Auftritt als Hauptredner bei der Veranstaltung des rechtsextremen Politikers Slawomir Mentzen gehabt haben. Mentzen ist dafür bekannt, den politischen Slogan "Wir stehen gegen Juden, Schwule, Abtreibung, Steuern und die Europäische Union" ins Leben gerufen zu haben.

Im Jahr 2021 machte er Schlagzeilen, nachdem er ein Bier Namens White IPA Matters produziert hatte, das sich über die Black-Lives-Matter-Bewegung lustig gemacht hat.

Die UEFA ermittelt

Der Guardian hat die UEFA mit der Thematik konfrontiert. Die Antwort seitens des europäischen Fußball-Verbandes: "Die UEFA ist sich der Vorwürfe bewusst und um rasche Aufklärung bemüht." Man verabscheue die Werte, die seitens der betroffenen Partei vertreten werden und nehme die Sache sehr ernst.

Aufgedeckt wurde Marciniaks Auftritt bei der Veranstaltung durch die polnische Anti-Rassismus-Organisation "Never Again". Die UEFA will schon am Freitag nach Prüfung der Vorwürfe erneut Stellung beziehen.

Indes hat Szymon Marciniak selbst ein Statement zu den Vorwürfen abgegeben. Darin heißt es: "Als internationaler Schiedsrichter stehen Fairplay-Regeln und Respekt gegenüber den Menschen immer an erster Stelle und mein Ziel ist es, diese Botschaft und diese Werte auch an andere zu vermitteln. Ich werde niemals irgendeine Art und Weise von Rassismus, Antisemitismus oder fehlende Toleranz zulassen und habe das auch auf dem Platz bewiesen."

Zu Marciniaks Verteidigung wird argumentiert, dass es sich bei besagtem Event um eine unpolitische Veranstaltung mit Influencern und Marketing-Managern gehandelt habe, bei der der rechtsextreme Slawomir Mentzen nur einer von mehreren Organisatoren gewesen sei. 

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